«Das Problem ist, dass das langfristig abgesichert werden muss», sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Das kann schnell wieder kippen.» Seehofer hatte sich am Donnerstag mit den Milchbauern, dem Deutschen Bauernverband sowie Ländervertretern getroffen und über ein mögliches Hilfspaket beraten. Die Milchbauern beurteilten die Haltung des Deutschen Bauernverbands und einiger Länder kritisch.
«Der Bauernverband hat eigene Überlegungen in die Diskussion gebracht und unsere Vorschläge nicht unterstützt», sagte Schaber. Die Milchbauern wollen die Menge besser steuern, um Preissenkungen zu verhindern. Sie fordern ein Verbot der Saldierung von Über- und Unterlieferungen. Der Bauernverband schlägt EU-Finanzhilfen für Landwirte wegen des geplanten Wegfalls der Milchquote 2015 sowie das Aushandeln fester Mengen und Preise vor. Eine solche Mengensteuerung funktioniere zum Schluss möglicherweise nicht, sagte Schaber. Er kritisierte auch, dass einige Länder gegen Produktionsbeschränkungen seien. Die Milchbauern werteten Seehofers Rolle dagegen positiv. «Er ist sehr interessiert, dass sich da was bewegt.»
Die Preiserhöhungen des Handels werden sich voraussichtlich von Mitte Juli an bei den Auszahlungen der Molkereien an die Milchbauern niederschlagen. «Erste Ergebnisse sind uns schon bekannt und sind vielversprechend», sagte Schaber. Die Discounter Aldi und Lidl hatten nach dem zehntägigen Lieferstopp angekündigt, sie wollten den Molkereien 10 Cent pro Liter Milch mehr zahlen. Was die Bauern letztlich mehr bekommen, ist unklar, weil Trinkmilch nur einen Teil aller Milchprodukte ausmacht und ein Teil exportiert wird. (dpa)
|
|