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29.01.2013 | 09:14 | Milchmarktpolitik 
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EU soll nicht weiter in Milchmarkt eingreifen

Hannover - Die nordwestdeutschen Milcherzeuger und ihre Verarbeitungsunternehmen wollen weiter aktiv neue Märkte erschließen.

Milcherzeugung
(c) proplanta
Wenig Verständnis gibt es daher nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes für jüngste Initiativen auf EU-Ebene, den freiwilligen Produktionsverzicht einzelner Milchviehhalter zu fördern. Dieses Element im Sicherheitspaket zum Milchmarkt bezeichnet Landvolkvizepräsident Heinz Korte, selbst Milchviehhalter und Vorsitzender im Milchausschuss des Verbandes, als Griff in die agrarpolitische Klamottenkiste. Solche Lenkungselemente lehnt nach seiner Beobachtung die große Mehrheit der niedersächsischen Milcherzeuger ab, die Garantiemengenregelung habe sich bereits zwei Jahre vor ihrem Auslaufen „überlebt" und sei von den tatsächlichen Marktverhältnissen außer Kraft gesetzt worden.

Diese Einschätzung wurde auch auf dem fünften Nordwestdeutschen Milchtreff am Rande der Grünen Woche in Berlin deutlich. Der von den Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Niedersachsen und Nordrhein-Westfalenorganisierte Treffpunkt von Milchbauern, Molkereien, Politikern und Interessenvertretern vermittelte in diesem Punkt große Übereinstimmung. Hier sprachen sich die Teilnehmer auch gegen eine Protokollnotiz einzelner Agrarminister zum Verbot von Agrarexporten aus.

Die jüngste Erholung der Milcherzeugerpreise wurde weitgehend durch die internationale Nachfrage stimuliert, die Milchwirtschaft hat dieses Ventil intensiv genutzt. Hätten die deutschen Erzeuger auf diesen Markt verzichtet, wäre der Milchpreis nach Schätzungen von Experten kaum über einen Korridor von 20 bis 30 Cent je Kilogramm hinausgekommen. Im Jahr 2011 hatte er für die niedersächsischen Milcherzeuger fast 35 Centje Kilogramm erreicht, nach einem zwischenzeitlichen Einbruch lag er im vergangenen Jahr wieder bei gut 32 Cent je Kilogramm. Allerdings haben die Milcherzeuger zugleich deutlich steigende Kosten für Produktionsmittel wie Futter, Energie oder Löhne kompensieren müssen, so dass ihnen unter dem Strich deutlich weniger in der Kasse verbleibt.

Die Erzeuger hoffen auf einen weiterhin festen Markt mit anziehenden Preisen. In Milchäquivalent ausgedrückt exportieren deutsche Milcherzeuger nach Angaben von LVN-Vorsitzendem Jan Heusmann etwa vier Mrd. Kilogramm Milch. (LPD)
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Kommentare 
Ottmar Ilchmann schrieb am 29.01.2013 13:06 Uhrzustimmen(42) widersprechen(62)
Lieber Herr Korte, wenn Sie so genau wissen, was die nordwestdeutschen Milcherzeuger wollen, dann befragen Sie die melkenden LHV- Mitglieder doch mal, wie sie zu Lenkungselementen stehen! Aber eine Befragung ihrer Mitglieder scheuen Sie ja wie der Teufel das Weihwasser. Wer wirklich vom Export profitiert, das sind die mit dem Landvolk aufs Engste personell verflochtenen Genossenschaftsmolkereien. Den Milcherzeugern bleibt unterm Strich ein Weltmarktpreis, der nicht mal die Vollkosten deckt, und eben das "Hoffen auf einen weiterhin festen Markt mit anziehenden Preisen". Nun ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, vorher sterben noch jede Menge Bauernhöfe, wenn die Politik der Exportorientierung nicht endlich Grenzen setzt.
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