«Zum einen macht uns die kühle Witterung einen Strich durch die Rechnung, viel drängender ist das Problem der weiter fehlenden
Erntehelfer aufgrund der Reisebeschränkungen aus Angst vor dem Coronavirus», sagte der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, auf Anfrage.
Weniger als die Hälfte der eigentlich gebuchten etwa 2.300 Spargelstecher - die meisten davon aus Rumänien - konnten anreisen. Versuche, statt auf dem Landweg per Flugzeug von Bukarest nach Deutschland zu reisen, hätten nicht geklappt, sagte Jakobs.
Ihnen sei nicht abgenommen worden, dass sie zur Ernte nach Deutschland wollten und dort erwartet würden, berichtete er. Versperrt sei auch der Weg mit dem Auto, sagte Jakobs. Die Rumänen würden an der österreichisch-ungarischen Grenze meist nicht durchgelassen.
Empfehlungen, durch Corona arbeitslos gewordene deutsche Erntehelfer einzusetzen, sieht Jakobs skeptisch. «Der Aufwand für die Ausbildung ist nicht gering», sagte Jakobs. In der Regel würden gerade einmal 50 Prozent dann auch Spargel stechen. «Es ist kein einfacher Job, der auch viel Übung verlangt», sagte er.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (
CDU) bemüht sich um flexible Regelungen, damit auch Saisonkräfte aus Staaten kommen können, die durch Nachbarländer Deutschlands hindurchreisen müssen.
Nach Angaben des Bundesagrarministeriums sollen Erntehelfer für die Landwirtschaft aus direkten Nachbarländern trotz strengerer Grenzregelungen weiter einreisen können. Sie müssten Unterlagen wie Arbeitsverträge, Auftragsunterlagen und Grenzgängerkarten vorweisen.
Saisonarbeiter fragen sich aber auch, ob und wie sie angesichts der Corona-Lage wieder heimkehren können.