Auch im laufenden Vermarktungsjahr dürfte dieses Segment wachsen, aber laut IGC, der sich in diesem Bereich auf eine Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (
USDA) stützt, nicht mehr so stark wie zuletzt.
Für Ölschrote insgesamt wird davon ausgegangen, dass der weltweite Bedarf im Vergleich zu 2010/11 um 9 Mio. t beziehungsweise 3,7 % auf 251,6 Mio. t steigen wird. Dabei soll die Nachfrage nach Sojaschrot leicht überdurchschnittlich zunehmen, nämlich um 4,3 % auf 175,5 Mio. t.
Maßgeblichen Anteil daran hat die Entwicklung in China. Im „Reich der Mitte“ soll der Sojaschrotbedarf um 9,4 % höher ausfallen und sich im Wirtschaftsjahr 2011/12 auf insgesamt 46,4 Mio. t belaufen. Damit würde fast die Hälfte des weltweiten prognostizierten Bedarfsanstiegs auf China entfallen.
Dem gegenüber rechnen die Marktexperten des US-Ministeriums nicht damit, dass sich der weltweite Rekordverbrauch an Rapssaaten aus dem Wirtschaftsjahr 2010/11 wiederholt; vielmehr wird ein Rückgang um 2,4 % auf 33 Mio. t vorausgesagt.
Dynamik bei DDG gebrochen Der Einsatz von Eiweißfuttermitteln wie DDG, Glutenfutter und Fischmehl in den Futtermischungen hat in den vergangenen Jahren ebenfalls stark zugenommen. Laut Angaben des
IGC ist der globale Verbrauch von Proteinträgern außer Ölschroten im Zeitraum von 2007/08 bis 2010/11 um insgesamt 38 % auf 71,3 Mio. t gestiegen, woran die als DDG bezeichneten Getreideschlempen mit Abstand den größten Anteil hatten.
Für das aktuelle Wirtschaftsjahr zeichnet sich nach Einschätzung des Getreiderates jedoch eine deutliche Abschwächung des Wachstums ab. Für die drei genannten Eiweißfuttermittel wird mit einem globalen Gesamtverbrauch von 72,9 Mio. t gerechnet; das wären 1,6 Mio. t oder 2,2 % mehr als 2010/11. Den Hauptgrund für den unterdurchschnittlichen Zuwachs sehen die Analysten in der deutlich an Schwung verlierenden Ethanolproduktion, bei der die Distillers Dried Grains als Nebenprodukt anfallen und dann vor allem in der Verfütterung an Wiederkäuer Verwendung finden.
Die weltweite Nachfrage nach DDG dürfte dem IGC zufolge 43,6 Mio. t erreichen; das wäre im Vergleich zu 2010/11 ein Anstieg von nur mehr 1,2 % oder 0,5 Mio. t. (AgE)