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17.07.2022 | 01:29 | Getreideexporte 
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Prorussische Verwalter: Hohe Getreideausfuhr aus besetzter Ukraine

Saporischschja - Die prorussische Verwaltung einer Region im Südosten der Ukraine führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.

Getreideexporte
(c) proplanta
«Mehr als 100 Waggons wurden bereits abgeschickt, ein weiterer Vertrag über 150.000 Tonnen wurde mit einem Getreidehändler abgeschlossen», teilte der Chef der russischen Militärverwaltung von Saporischschja, Jewgeni Balizki, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine wirft Russland bereits seit Monaten Getreidediebstahl vor.

Balizki machte keine Angaben dazu, wohin das Getreide gebracht werden soll. Per Bahn kann das Getreide aber nur nach Russland oder auf die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim gebracht werden. In einem vor Ort typischen Eisenbahnwaggon können ukrainischen Angaben zufolge rund 70 Tonnen Getreide transportiert werden. Laut Balizki ist neben dem Eisenbahntransport aber auch die Verschiffung über den Seeweg geplant. «Etwa 100.000 Tonnen werden über den Seehafen Berdjansk exportiert», kündigte er an.

Russland hat nach Beginn des Einmarsches in die Ukraine im Februar schnell den südlichen Teil der Region Saporischschja mit dem dort befindlichen Hafen Berdjansk am Asowschen Meer erobert. Der Vormarsch nach Norden wurde allerdings gestoppt, so dass die Gebietshauptstadt Saporischschja selbst weiterhin unter der Kontrolle Kiews steht.

Die Ukraine war vor dem Krieg einer der größten Getreideexporteure der Welt. Nach Angaben aus Kiew stecken durch den russischen Angriff und die Seeblockade im Schwarzen Meer mehr als 20 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide fest. Erst allmählich gelingt es der Ukraine, alternative Exportrouten zu etablieren. Weltweit haben sich durch die Unsicherheiten infolge des Kriegs viele Lebensmittel verteuert.

Parallel dazu raubt Russland ukrainischen Angaben zufolge in den besetzten Gebieten Getreidevorräte. Moskau bestreitet dies. Bildern des US-Satellitenbetreibers Maxar zufolge haben russische Schiffe ukrainisches Getreide unter anderem nach Syrien verfrachtet.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 17.07.2022 10:01 Uhrzustimmen(29) widersprechen(7)
Versickern diese Minimengen jetzt hier in Europa, zerstören bei uns jetzt endgültig das Erzeugerpreisniveau der Bauern unter dem gemeinsam "schützenden" EU-Dach, ohne dass nur ein einziges dieser "segensreichen Getreidekörnchen" der Hungerkrise eben der Menschen in jenen Ländern zugute kommt, die nicht in das richtige Fleckchen Erde hineingeboren wurden!?

Gefüllte Kornspeicher denjenigen, die Millionen in Köfferchen durch die Welt schleppen...
agricola pro agricolas schrieb am 17.07.2022 07:55 Uhrzustimmen(32) widersprechen(4)
Minimengen, die für welche Entschärfung der aktuellen Versorgungslage am Weltmarkt beitragen können!?

Genau auf eben diese Ausfuhren haben 8 Mrd. Erdenbürger gesetzt, um endlich satt zu werden.

Der Markt reagiert natürlich prompt...!!!
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