Die Landwirte hatten seit November 2020 rund um die Hauptstadt gegen eine Gesetzesreform zur Liberalisierung des Agrarmarktes protestiert; in dieser Zeit lebten sie dort in Zelten. Das indische Parlament hatte die umstrittene Reform Ende November außer Kraft gesetzt. Für Premierminister Narendra Modi war dies eine herbe politische Niederlage.
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Bauern wollten am 11. Dezember mit Kundgebungen vor den Toren der Stadt sowie landesweit feiern und dann auch mit der Rückkehr zu ihren Höfen beginnen, wie ein Sprecher der Demonstranten sagte. Anführer der protestierenden Bauern sagten, die Regierung Modis habe zudem in einem offiziellem Schreiben eingewilligt, weitere Forderungen der Bauern zu erfüllen.
Darunter seien die Rücknahme von Strafverfahren gegen protestierende Bauern sowie Entschädigungen für Angehörige von Menschen, die während des teils eskalierenden Protests umgekommen waren. Mitglieder der
Bauernverbände wollten am 15. Januar zusammenkommen, um die Schritte der Regierung zu überprüfen.
Die inzwischen gekippten Gesetze sollten es Firmen erleichtern, direkt von den Bauern zu kaufen. Bislang wurde in Indien Getreide meist in staatlich organisierten Großmärkten mit Mittelmännern zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Die Regierung argumentierte, dass Bauern mit mehr freiem Markt höhere Gewinne erzielen könnten und dass eine
Modernisierung der Landwirtschaft notwendig sei.
Bauern hingegen fürchteten um ihr wirtschaftliches Überleben. Es seien Gesetze einer arroganten Regierung gewesen, die Unternehmen begünstigten, sagte Ashok Dhawale vom Bauernverband. Die Rücknahme der Gesetze sei ein «großartiger Sieg».