Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.03.2017 | 11:03 | Ölmühlenindustrie 
Diskutiere mit... 
   2   2

Rapsverarbeitung: Änderung des Ölbasisgehalts möglich

Berlin - Rapsvermarktung in der Diskussion. Ölmühlenindustrie sieht gute Gründe sowohl für Beibehaltung der bewährten Praxis von 40/9/2 als auch Angleichung an internationalen Standard.

Rapsvermarktung
(c) proplanta
Bestrebungen zur Anhebung des Ölbasisgehalts von 40 auf 42 Prozent beim Handel von Rapssaaten sorgen derzeit für Verunsicherung unter Marktteilnehmern.

„Aus Sicht der deutschen Ölmühlen gibt es sowohl für eine Anhebung als auch eine Beibehaltung des seit rund 25 Jahren bewährten Abrechnungssystems schlüssige Argumente“, betont Petra Sprick, Geschäftsführerin von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.

„Mit welcher Regelung auch immer: Für die Verarbeiter ist es fundamental wichtig, die Landwirte für den Rapsanbau durch eine angemessene Vergütung weiterhin zu motivieren“, so Sprick.

Bisher basiert die Vermarktung von Rapssaaten in Deutschland auf den Standardwerten aus dem ehemaligen europäischen Beihilfesystem: 40 Prozent Ölgehalt, neun Prozent Feuchte und zwei Prozent Besatz. Für höhere Ölgehalte erhalten die Landwirte 1,5 Prozent Zuschlag je zusätzlichem Prozent Rapsöl. Dieses Modell einer punktgenauen Abrechnung sorgt für Transparenz. Es schafft gleichzeitig einen monetären Anreiz für hohe Rapsqualitäten.

Die in Deutschland bewährte Rapsabrechung steht aktuell in der Diskussion – hervorgerufen durch einen Vorstoß französischer Ölsaatenverarbeiter. Diese beantragten Ende des vergangenen Jahres bei der Warenterminbörse Euronext in Paris, die Raps-Notierungen für den Handel mit Raps auf einen Ölbasisgehalt von 42 Prozent anzuheben.

Für eine Erhöhung des Ölbasisgehalts spricht, dass die heutigen Ölgehalte sortenbedingt regelmäßig weit über 40 Prozent liegen, wie Ernte-Statistiken für Deutschland belegen. Dadurch ist der tatsächliche Preis für die Rapssaat mit den Zuschlägen für höhere Qualitäten oft deutlich attraktiver, als er an der Warenterminbörse notiert wird. Außerdem sind 42 Prozent Ölbasisgehalt bereits gängige Praxis auf internationalen Agrarmärkten: Hauptexportländer für Rapssaaten wie die Ukraine, Kanada und Australien handeln ihre Kontrakte mit diesem Wert.

Eine Vereinheitlichung auf 42 Prozent würde damit die Zahlungsabwicklung im internationalen Handel erheblich vereinfachen. „Den Ölmühlen ist bewusst, dass Raps im Wettbewerb zu Getreide und anderen Hackfrüchten steht und wegen seines vergleichsweisen geringeren Ertrags und größeren Anbaurisikos nur dann in der Fruchtfolge verbleibt, wenn der Preis in einer bestimmten Relation zum Weizenpreis steht.

Durch die Anhebung des Basispreises würde der Rapserlös für den Erzeuger in Prinzip in keiner Weise geschmälert, weil nach wie vor die Qualitätsvergütung exakt abgerechnet wird“, hebt Sprick klärend hervor.

Gegenwärtig prüft die Pariser Warenterminbörse Euronext eine mögliche Anhebung auf 42 Prozent Ölgehalt. „Ob es tatsächlich zu einer Anpassung der Notierungen für Rapssaaten bei der Warenterminbörse in Paris kommt, wird einzig und allein die Situation am physischen Markt entscheiden. OVID als Verband hat darauf keinen Einfluss“, sagt Sprick.
ovid
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Thorsten schrieb am 30.03.2017 20:32 Uhrzustimmen(9) widersprechen(1)
Lagergeld, einlagerungskosten usw. und jetzt schnell nochmal 3% vom Rapspreis abziehen weil der Handel den Hals nicht voll genug bekommt !!!!!!!!!!!!!!!
Also liebe Landwirte aufgepasst bei den Lieferbedingungen sonst werdet ihr über Ohr gehauen.
agricola pro agricolas schrieb am 30.03.2017 12:34 Uhrzustimmen(30) widersprechen(7)
...So herrlich warm isses, mit aktuell zuverlässiger ganztägiger Sonnenscheinverweildauer in unseren heimischen Sphären, wohlig wärmende Streicheleinheiten für jede menschliche Seele, die wenigen „bedrohlich“ aufziehenden Regenwölkchen haben sich glücklicherweise wieder verzogen; so dass das menschliche Gemüt diese frühlinghaften Streicheleinheiten im Freien mit dem durststillenden Glas Wasser aus der Leitung in der Hand ungestört genießen darf....;))))***Unsere Mutter Natur dürstet es vielerorten auch, sogar gewaltig..., aber was soll‘s, bei obigen derart abgehoben dekadenten Gedankengängen vollkommen fehlgeleiteter Themenbesetzungen erkennt selbst der einfältigste Zeitgenosse, dass unser gesamtes Agrarumfeld einzig noch in Shareholder-Value-Taktraten gedacht wird....!!! Wer nimmt solche irrwitzigen „Diskussiönchen“ u. Sticheleien neben einem erheblich zusammengeschrumpften Restbestand an durchgängig allseits gegeißelten Bauern überhaupt noch wahr!?**** ...So herrrrrlich warm isses!!!
  Weitere Artikel zum Thema

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Selbstversorgungsgrad mit Ölen und Fetten gestiegen

 EU importiert deutlich weniger Rapssaat

 Deutschland exportiert deutlich mehr Raps- und Sojaschrot

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken