Das haben Forscher der Universitäten in Göttingen und Helsinki in einer kürzlich veröffentlichten Studie herausgefunden. Ziel der Forscher war es, mit einem Optimierungsmodell die Entfernung zwischen Produktions- und Konsumort so weit wie möglich zu reduzieren.
Für Getreidearten aus dem gemäßigten Klima wie Weizen, Gerste oder Hafer könnten etwa 50 % der
Weltbevölkerung ihren Bedarf aus einem Umkreis von unter 900 km decken, was für die meisten Gebiete in Nordamerika und Europa zutreffe. Für ein Viertel der Bevölkerung müssten die Produkte aber aus über 5.200 km Entfernung importiert werden.
Eine größtmögliche Verringerung der Entfernung zwischen Produktion und
Konsum von Nahrungsmitteln fanden die Wissenschaftler für gemäßigte Getreidearten in Südamerika sowie im Osten und Nordwesten Afrikas wird für Reis in Subsahara-Afrika. Das liege daran, dass dort die Erträge am ehesten erhöht und Nahrungsmittelverluste verringert werden könnten.
„Die Ergebnisse zeigen, dass
Nahrungsmittel fast überall über große Entfernungen transportiert werden müssen, um die
Versorgung der Bevölkerung bei den heutigen Ernährungsgewohnheiten sicherzustellen“, erläuterte Prof. Stefan Siebert von der Universität Göttingen, der an der Studie beteiligt war. Deshalb blieben internationale Handelsflüsse essentiell, um den Bedarf an Nahrungsmitteln weltweit zu decken.
Handels- oder Transportbeschränkungen, zum Beispiel als Folge der Ausbreitung von Epidemien, könnten nach Einschätzung Sieberts gefährlich sein, zu Hunger führen oder die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten zwingen, sich anders zu ernähren.