„Für die Vermarktung regionaler Lebensmittel sind Erzeugergenossenschaften wie der OGM unersetzliche Partner der heimischen Landwirtschaft", erklärte Werner Räpple, Präsident des südbadischen Bauernverbandes.
In Zusammenarbeit mit dem OGM könne man großflächig den Lebensmitteleinzelhandel mit hochwertigem Obst aus der Region versorgen. Aber heimische Lebensmittel hätten ihren Preis, insbesondere der Mindestlohn treibe die Erzeugerkosten in die Höhe, so Räpple.
Regionalität sei beim Verbraucher sehr gefragt, aber er müsse auch wissen, dass in unserer Region deutlich teurer produziert werde als zum Beispiel in osteuropäischen Nachbarstaaten, erklärte der Verbandspräsident. So baue insbesondere Polen derzeit seine Obsterzeugung deutlich aus und platziere günstige Ware auf dem Markt.
In den arbeitsintensiven Bereichen der Landwirtschaft, wie zum Beispiel im Obst- und Beerenanbau, ist der Arbeitslohn ein bestimmender Kostenfaktor. Mit der Einführung des Mindestlohnes seien nicht nur die Lohnkosten gestiegen, sondern auch der zusätzliche Zeitaufwand, um zum Beispiel Arbeitszeiten haargenau zu erfassen, belaste die Betriebsführung zusätzlich, erklärte Verbandspräsident Räpple.
Werden steigende Produktionskosten nicht durch höhere Preise gedeckt, dann sinkt auch die Investitionsbereitschaft der Landwirte. Laut
Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes fällt das geplante Investitionsvolumen im kommenden Jahr auf 2,8 Millionen Euro und somit auf den niedrigsten Wert der letzten elf Jahre. „Wir spüren einen deutlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft bei unseren Erzeugern, das liegt vor allem an der Einführung des Mindestlohnes und der damit verbundenen Kostensteigerung" erklärte Manuel Blechinger, Leiter der Unternehmenskommunikation des OGM.
Der OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG ist als landwirtschaftliche Genossenschaft das Resultat einer Investition der Landwirte. Über 2.000 Produzenten aus Mittelbaden liefern ihre Erzeugnisse nach Oberkirch, Achern, Bühl bzw. Ortenberg oder an eine der 15 Sammelstellen.
Die Genossenschaft beschäftigt 70 Mitarbeiter und ist somit ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Dies belegt den Stellenwert der heimischen Landwirtschaft für den Ländlichen Raum.
Wer bereit sei, den Preis für regionale Lebensmittel zu zahlen, investiere nicht nur in die heimische Landwirtschaft, sondern steigere auch die Wertschöpfung im Ländlichen Raum, betonte Werner Räpple zum Abschluss der Besichtigung