Die Polizei beendete die Aktion «autonomer Tierschützer» - wie sich die Gruppe im Internet selbst bezeichne - mit einem aufwendigen Einsatz. Die Besetzer waren unter anderem auf Schornsteine geklettert.
Für die Räumung wurden Polizisten auch aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens zusammengezogen. Der Schlachthofbetrieb wurde nach Polizeiangaben am Montag vorübergehend eingestellt. Die Firmenleitung des betroffenen Betriebes äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Vorgängen.
Die Einsatzkräfte hätten 32 Aktivisten zur Identitätsfeststellung in Gewahrsam genommen, wie die Polizei am späten Nachmittag mitteilte. Einige wurden laut den Angaben nach erfolgter Personalienfeststellung wieder entlassen.
Zwei Jugendliche wurden dem Jugendamt übergeben. Gegen die Aktivisten werde auf Strafantrag des Schlachthofes wegen Hausfriedensbruchs ermittelt, teilte die Polizei weiter mit.
Die Besetzung hatte nach Polizeiangaben in der Nacht zu Montag begonnen. Einige Aktivisten ketteten sich demnach an einer Zufahrtsrampe fest, andere kletterten auf das Flachdach des Schlachthofes und auf Schornsteine.
«Das Ziel der Einsatzkräfte vor Ort ist es, die Personen dazu zu bewegen, das Gelände friedlich und freiwillig zu verlassen», hatte die Polizei erklärt. Acht Personen kamen demnach der Aufforderung nach und verließen das Gelände noch vor der Räumung. Höhenretter gelangten per Hubsteiger auf das Dach.
In einem mutmaßlichen Bekennerschreiben hieß es, die «autonome Gruppe» wende sich mit der Aktion gegen das «massenhafte Töten von fühlenden Wesen». Die
Fleischindustrie sei auch ökologisch nicht tragbar.
Der Massenkonsum tierischer Produkte trage erheblich zur Klimakrise bei und verbrauche Unmengen an Wasser und Energie, war in einem Schreiben auf der Homepage der Klimaaktivisten im Hambacher Forst «Hambi bleibt» zu lesen. Nach Angaben auf dieser Seite findet bis Dienstag in dem Wald ein Camp zu Veganismus, Tierausbeutung und Kapitalismus statt.
Der Kreis Düren wies angesichts der Besetzung des Schlachthofes darauf hin, dass ihm aktuell keinerlei Anzeichen beziehungsweise Hinweise für Tierschutzverstöße im
Schlachthof vorlägen.