Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre maßgebliche Notierung jedoch am Mittwoch (20.10.) auf dem Niveau von 1,20 Euro/kg SG konstant halten, was auch von der Schlachthofseite mitgetragen wurde. Saisonal scheint das Schweineangebot zuzunehmen; bei den Mitgliedern der VEZG stieg die zu vermarktende Stückzahl im Vergleich zur vorherigen Schlachtwoche um fast 6 % auf gut 300.000 Tiere an.
Auf der anderen Seite begrenzen Personalengpässe die Schlacht- und Zerlegekapazitäten. Sei es ein kurzfristiger Streik von Mitarbeitern im Vion-Werk in Landshut oder die auch wieder vermehrt auftretenden Corona-Infektionen von Mitarbeitern mit Quarantäneanordnungen. So hat es beispielsweise nach Angaben des Landkreises Cloppenburg bei einem Schlacht- und Zerlegebetrieb in Emstek von Anfang Oktober bis Mittwoch 65 Corona-Fälle gegeben.
Am
Fleischmarkt liefen die Geschäfte zuletzt stetig mit meist unveränderten Verkaufspreisen der Teilstücke; größere Nachfrageimpulse blieben aus. In anderen Ländern der Europäischen Union verharrten diese Woche die
Schlachtschweinenotierungen ebenfalls auf niedrigem Niveau. Das galt für Belgien, die Niederlande und Österreich. Auch das dänische
Schlachtunternehmen Danish Crown zahlte seinen Schweinelieferanten unveränderte Preise.
Der EU-Markt für frisches
Schweinefleisch scheine sich auf einem sehr niedrigen
Preisniveau zu stabilisieren, teilte das Unternehmen mit. Dazu habe auch die bessere Nachfrage in Osteuropa beigetragen, wo die Folgen der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) zu höheren Importen führten. Ein hoffentlich größerer Nachfrageschub könnte das Weihnachtsgeschäft bringen, welches aber erst in drei bis vier Wochen starte.
Frankreich mit Plus
In Italien kam der seit Ende August anhaltende
Preisverfall für Schlachtschweine zu einem Ende; die nationale Notierung blieb stabil. Dazu trug bei, dass aufgrund von Kontraktvereinbarungen gegen Ende eines Monats das Lebendangebot stets kleiner ausfällt und sich auch die Margensituation der Schlachtbetriebe etwas verbessert hat. Frankreich konnte sogar mit einem Notierungsplus von 0,7 Cent auf einen Basispreis von 1,231 Euro/kg SG aufwarten.
Die Schlachtungen seien auf einem relativ hohen Niveau und die Schlachtgewichte stabil, berichtete der Marché du Porc Breton. Negativ zu werten ist, dass dem Vernehmen nach mit Cooperl einer der größten
Schweineschlachter des Landes seine Exportlizenz für China verloren hat.
Noch 10 Cent mehr in Spanien
Nochmals schwächer tendierte hingegen der Markt in Spanien. Die maßgebliche Notierung am Mercolleida verlor im Vorwochenvergleich 1,9 Cent auf 1,032 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Damit hat sich die Abschlagshöhe im Vergleich zu den Vorwochen weiter verringert. Wann der Boden erreicht ist, ist noch unklar.
Laut Mercolleida hat der bisherige Preisverfall von insgesamt 52 Cent/kg LG zwar dazu geführt, dass bei den Schlachtschweinepreisen mittlerweile das Niveau des Wettbewerbers Dänemark erreicht ist; zu Deutschland, Belgien und den Niederlanden fehlen jedoch noch rund 10 Cent.
Auf der anderen Seite wird das Schweineangebot in Spanien saisonal immer umfangreicher. Die Schlachtgewichte nahmen allein diese Woche um 750 g auf rund 90 kg zu; das Vorjahresniveau wurde um 2,2 kg übertroffen. Für die laufende Woche erwarten die Experten eines der höchsten Schlachtaufkommen dieses Jahres.
Schweine erlösen ein Viertel weniger
In der Woche zum 17. Oktober hatte sich der Negativtrend bei den Schlachtschweinepreisen in der EU noch fortgesetzt. Laut Kommission zahlten die Schlachtbetriebe in den Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im gewogenen
Schnitt 130,37 Euro/100 kg SG; das waren 2,03 Euro oder 1,5 % weniger als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich erhielten die Erzeuger rund ein Viertel weniger Geld für ihre Tiere.
In der Berichtswoche mussten die
Mäster in Rumänien, Litauen und Lettland mit jeweils mehr als 6 % die höchsten Abschläge verkraften; in Ungarn waren es 4,5 %. Zwischen 2,7 % und 3,3 % kürzten die Schlachtunternehmen in Polen, Spanien, Portugal und Kroatien ihre Auszahlungsleistungen. Schlachtschweine in Italien, Belgien und der Slowakei erlösten im Verkauf jeweils knapp 2 % weniger Geld als in der Vorwoche.
Geringer fielen die Abzüge in Frankreich mit 1,4 % und in Deutschland mit 0,9 % aus. Angesichts des schwachen Marktes waren die Erzeuger in Dänemark, Bulgarien und Österreich mit weitgehend unveränderten Erlösen noch gut bedient. Lediglich zwei EU-Staaten meldeten höhere
Schlachtschweinepreise nach Brüssel; das waren Schweden mit 1,1 % und Zypern mit 1,4 %.