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16.04.2023 | 00:03 | Schlachtschweine 

Schweinemarkt: Warten auf die Grillfleischnachfrage

Bonn - Trotz ausgefallener Schlachttage durch die Osterfeiertage gibt es in diesem Jahr keinen Rückstau an schlachtreifen Schweinen in Deutschland.

Schlachtschweinemarkt
Ausfall von Schlachttagen an Ostern bewirkt kein Überangebot an Schlachtschweinen - Lebendmarkt in Deutschland ausgeglichen - VEZG-Notierung unverändert - Hoffen auf Nachfrageimpulse durch grillfreundliches Wetter - Andere EU-Notierungen ebenfalls stabil - Danish Crown erhöht Ankaufspreis für Schweine - Schweinefleischexport läuft etwas besser. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Der Lebendmarkt sei ausgeglichen, berichteten Analysten. Der Marktsituation entsprechend ließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (12.4.) ihren Leitpreis für Schlachtschweine mit 2,33 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert.

Nach Ostern fiel die Fleischnachfrage erwartungsgemäß verhaltener aus. Das lag auch an der eher nasskalten Witterung, die den Start in die Grillsaison bisher verhinderte. Doch ist für die zweite Aprilhälfte etwas grillfreundlicheres Wetter vorhergesagt, so dass die Nachfrage notwendige Impulse erhalten könnte.

Mit einer zusätzlichen Belebung der Außengastronomie dürfte mittelfristig das Schweineangebot im Verhältnis zum Bedarf wieder knapper werden und Spielräume für weitere Notierungsanstiege bestehen. Allerdings ist im gesamten Vermarktungskanal Schweinefleisch zu spüren, dass weitere Preissteigerungen nur schwer durchzusetzen sind, wodurch die Kaufbereitschaft der Kunden gedämpft wird.

Dies merken derzeit auch die im Drittlandsexport stark engagierten Schweinefleischhändler in Dänemark und Spanien, die gegenüber der Konkurrenz aus den USA und Brasilien preisliche Wettbewerbsnachteile haben. „Dies stellt uns vor einige Herausforderungen, um die Preise unserer Waren kurzfristig zu erhöhen“, stellte der Marktdirektor von Danish Crown (DC), Mads Stougaard, in einem Marktkommentar fest.

Allerdings laufe der Export von gefrorenem Schweinefleisch heute besser als noch vor einigen Monaten, habe aber noch nicht die Mengen und den Gewinn wie in früheren Zeiten. Im Unterschied zu anderen EU-Ländern zogen die Schlachtschweinepreise in Dänemark nach Ostern an, denn die marktbeherrschende DC erhöhte ihren Ankaufspreis um 2,7 Cent auf 1,81 Euro/kg SG. Das Notierungsniveau liegt allerdings weiterhin unter demjenigen anderer EU-Staaten, so dass es Aufholbedarf gibt.

Notierungsrückgang in Frankreich



In anderen EU-Ländern blieben die aktuellen Schlachtschweinenotierungen nach Ostern ebenfalls unverändert. Dazu zählten Belgien, die Niederlande, Österreich und Spanien. Das Lebendangebot fiel dort aufgrund der ausgefallenen Schlachttage nicht mehr so knapp wie zuvor aus, von Überhängen wurde aber nicht berichtet.

Auch dort wird sehnsüchtig darauf gewartet, dass mit mehr Sonnenschwein die Grillfleisch- und Freiluftsaison angekurbelt wird. Dann dürfte sich nach erfolgtem Bestandsabbau auch das knappe Schweinangebot wieder deutlicher bemerkbar machen. In Frankreich kam es hingegen erstmals in diesem Jahr zu einem Notierungsrückgang am Marché du Porc Breton, der im Vorwochenvergleich mit 1 Cent auf 2,369 Euro/kg SG aber moderat ausfiel. Frankreich hat europaweit ein vergleichsweise hohes Preisniveau und die Schlachtbetriebe übten sich bei der Auktion am Donnerstag in Kaufzurückhaltung. 

Fast unveränderter EU-Durchschnittspreis



Bezogen auf den EU-Durchschnitt hatte es in der Osterwoche zum 9. April recht wenig Bewegung bei den Schlachtschweinepreisen gegeben. Nach Kommissionsangaben wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten mit 236,82 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 0,68 Euro oder 0,3 % mehr als in der Vorwoche. Deutlich darüber lagen die Zuwächse in Bulgarien mit 2,8 % und in Litauen mit 2,1 %.

Die spanischen Schweinemäster konnten sich über ein Preisplus von 1,8 % freuen. In Italien, Frankreich, Rumänien und Tschechien wurden die Tiere zwischen 0,4 % und 0,9 % besser bezahlt. In den großen Produzentenländern Deutschland, Dänemark, Niederlande, Polen sowie in Österreich, Ungarn und Luxemburg blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtunternehmen weitgehend stabil.

Nur knapp behaupten konnten sich die Schlachtschweinepreise mit Abzügen zwischen 0,3 % und 0,8 % in Schweden, Finnland, Lettland und Estland. Am deutlichsten fiel das Minus mit jeweils 1,7 % in Kroatien und Slowenien aus.
EU-Marktpreise für SchlachtschweineBild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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