Aus Sicht des Berufsstands ist die Einkommenssituation vieler Bauernfamilien nämlich ungenügend. In einer Petition hat der Verband jetzt seine Kritikpunkte zusammengefasst. (c) proplanta
Kritisiert wird, dass die Einkommenssituation vieler Bauernfamilien ungenügend sei. Diesen und weitere Punkte hat der Schweizer Bauernverband (SBV) zusammen mit „Forderungen zur Verbesserung des instabilen sozio-ökonomischen Umfelds“ in einer Petition an die Adresse der Politik und der Marktpartner zusammengefasst.
Darin wird beispielsweise betont, dass die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in diesem Jahr mindestens um 5% bis 10% steigen müssten, damit die Bauern ein angemessenes Einkommen erzielen könnten. Notwendig sei außerdem eine Preisbildung, die auf den effektiven Kosten basiere. Nur so könne eine nachhaltige und widerstandsfähige Landwirtschaft gewährleistet werden.
Bauern wollen mehr Anerkennung
Darüber hinaus spricht sich der Bauernverband klar gegen Sparprogramme auf dem Rücken der Landwirtschaft aus. Es dürfe auch keine neuen Auflagen im Umweltbereich geben, wenn dafür keine Entschädigungen gezahlt würden. Was die Bauern vielmehr brauchten, sei eine bessere Anerkennung ihres Engagements und ihrer Hauptaufgabe, nämlich der nachhaltigen und tierfreundlichen Lebensmittelproduktion, heißt es in der Petition. Zudem sollten bei politischen Entscheidungen die Realität in der Praxis und die tatsächliche Situation der Bauernfamilien berücksichtigt werden.
Verwirrende Anforderungen
Unterstützt wird die Petition des Bauernverbandes von Bio Suisse. Derzeit litten viele Schweizer unter den verwirrenden Anforderungen durch Markt und Politik, so der Dachverband. Gebraucht würden eine vorausschauende Agrar- und Ernährungspolitik sowie Kunden und Abnehmer, die nachhaltige Produkte schätzten und zu fairen Preisen kauften. Nach Ansicht von Bio Suisse sind die Schweizer Bauernproteste berechtigt, sofern sie nicht diejenigen vor den Kopf stoßen, welche die Rechnung letztlich als Steuerzahler und Konsumenten bezahlen.