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13.10.2023 | 16:00 | Sojabohnenkurse 

Sojabohnen: WASDE sorgt für Kursrallye

Washington / Chicago - Die Sojabohnenkurse an der Chicagoer Terminbörse haben als Reaktion auf den gestern veröffentlichten „World-Agricultutural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) deutlich zugelegt.

Kursrallye bei Sojabohnen
(c) Dusan Kostic - fotolia.com
Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2023 wurde heute Morgen gegen 11.00 Uhr hiesiger Zeit für 12,95 $/bu (452 Euro/t) gehandelt; das waren 3,3% mehr als der Eröffnungskurs von gestern. Aus mittelfristiger Sicht bewegt sich der Sojabohnenkurs nun knapp unter der oberen Begrenzungslinie des charttechnischen Abwärtstrends, der Ende August gestartet war. Ein deutlicher Durchbruch dieser Abwärtstrendlinie nach oben würde nach Ansicht von Marktakteuren den Weg für weitere Kursgewinne freimachen.

Endbestände kleiner als bislang erwartet

Auslöser der zuletzt recht bullische Tendenz am Sojamarkt war nach Einschätzung von Analysten vor allem die Korrektur der USDA-Prognose zur Entwicklung der globalen Sojabohnenbestände. Die Washingtoner Fachleute beziffern die Menge zum Abschluss der Vermarktungsperiode 2023/24 auf voraussichtlich 115,6 Mio. Tonnen Bohnen; im September hatten sie noch mit 119,25 Mio. Tonnen gerechnet. Der für Ende 2022/23 geschätzte Bestand von 101,9 Mio. Tonnen würde demnach immer noch deutlich übertroffen.

Weltversorgung reichlicher

Den globalen Sojabohnenverbrauch 2023/24 sieht das USDA jetzt bei 382,6 Mio. Tonnen, was im Vorjahresvergleich ein Plus 19,0 Mio. Tonnen oder gut 5% wäre. In der Folge würde sich bei der für dieses Wirtschaftsjahr insgesamt erwarteten Welterzeugung von 399,5 Mio. Tonnen Bohnen ein Produktionsüberschuss von 16,2 Mio. Tonnen ergeben, nach 6,6 Mio. Tonnen im Vorjahr. Unter dem Strich leitet sich damit für den internationalen Sojabohnenmarkt eine etwas bessere und damit klar überdurchschnittliche Versorgung ab, denn mit den prognostizierten globalen Endbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch etwa 110 Tage lang gedeckt werden. Im Vorjahr waren es acht Tage weniger. Der Mittelwert der vergangenen vier Jahre lag bei 100 Tagen.
AgE/kk
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