Das geht aus der halbjährlichen
Umfrage des neuseeländischen Bauernverbandes (FF) hervor, die im Juli bei mehr als 1.200 Landwirten durchgeführt wurde. Demnach schätzen bei Verrechnung der positiven mit den negativen Antworten unter dem Strich 47,8 % der Farmer die allgemeine wirtschaftliche Lage als schlecht ein; das ist der schlechteste Wert seit Beginn der Befragung 2009.
Im Januar lag dieser noch bei 7,8 %, und zwar im positiven Bereich. „Das ist ein enormer Rückgang in sechs Monaten“, stellte FF-Präsident Andrew Hoggard fest. Mitverantwortlich dafür seien die Inflation, die Unterbrechung der Lieferketten durch Covid und Russlands Einmarsch in der Ukraine. Aber auch die anhaltende Sorge über das Tempo und die Richtung staatlicher Regulierungen sowie Personalengpässe trügen zur Unsicherheit und Pessimismus auf den Höfen bei.
Besorgt blicken die Farmer auch in die Zukunft, denn 80,9 % gehen davon aus, dass sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den nächsten zwölf Monaten noch verschlechtern wird. Größte Sorgen bereiten dem
Bauernverband zufolge die
Klimapolitik der Regierung, Auflagen und die Kosten für deren Einhaltung, die hohen
Betriebsmittelpreise sowie Schulden bei steigenden Zinsen.
Stark an Bedeutung gewonnen hat auch das Thema Biosicherheit und die Angst vor der Einschleppung von Tierseuchen wie der
Maul- und Klauenseuche (MKS). Obwohl die Zuversicht zur allgemeinen Lage deutlich schlechter geworden ist, hat die Rentabilitätserwartung der Landwirte weniger stark gelitten. Immerhin noch 55 % der Befragten gaben an, dass sie derzeit Gewinne erzielen; das waren 6 Prozentpunkte weniger als bei der Umfrage im Januar.
Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate rechnen jedoch 53,1 % mit einen Rückgang ihrer
Rentabilität, rund 12 % mehr als bei der Umfrage vor einem halben Jahr. „Besorgniserregend ist, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte unserer Umfrage einen Netto-Negativwert für die Produktionserwartungen verzeichnet haben“, berichtete Hoggard. Unter dem Strich gingen 0,5 % der Landwirte davon aus, dass in den nächsten zwölf Monaten ihre Erzeugung kleiner ausfallen werde.