Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.11.2022 | 03:04 | Rezession 

Stimmung der Wirtschaft erreicht Tiefpunkt

Mainz - Ukraine-Krieg und hohe Inflation: Die Stimmung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz ist laut einer Umfrage auf einen Tiefpunkt gesunken.

Stimmungslage
IHK-Umfrage: Stimmung der Wirtschaft im Land erreicht Tiefpunkt. (c) ferkelraggae - fotolia.com
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) fiel der IHK-Konjunkturklimaindex seit Frühling um 20 auf 72 Punkte. «Das ist der tiefste Stand seit der Einführung des Index vor rund 20 Jahren», sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Der Index soll als Stimmungswert die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die Zukunft abbilden. Ab 100 Punkten stehen die Zeichen demnach auf Wachstum.

«Insgesamt bestimmen schwere Belastungen wie die Angst über den Fortgang des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, die steigenden Rohstoff- und Energiepreise, die gestörten Lieferketten und stärker aufkeimende protektionistisch-nationalistische Strömungen die konjunkturelle Lage», sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel.

Laut der IHK-Befragung von 991 Unternehmen vom 27. September bis 18. Oktober befürchten 57 Prozent der Betriebe nachlassende Geschäfte in den kommenden Monaten. Besonders tief sank die Stimmung auf dem Bau. Hier hat sich der Wert seit Jahresbeginn von 119 Punkten auf jetzt 59 Punkte halbiert. «Ein Erklärungsansatz hierfür sind zurückgestellte Bauinvestitionen, die angesichts von Rohstoffknappheit und enormen Baukostensteigerungen kaum mehr kalkulierbar sind», sagte Rössel. Etwas optimistischer stimmten die Exporterwartungen der Industrie, die zu etwa zwei Dritteln gleichbleibend bis gut seien.

Die Bereitschaft der Betriebe zu Investitionen sank im Vergleich zur vorherigen IHK-Umfrage im Frühling demnach um fünf Prozent. Die Beschäftigungsabsichten gingen um acht Prozent zurück. «Die Unternehmen investieren aktuell zuerst in Energieeffizienz, nötige Ersatzbeschaffungen und Rationalisierungen. Angesichts des anhaltenden Fach- und Arbeitskräftemangels wollen die Betriebe ihre Belegschaften halten», sagte Rössel. Die befragten Betriebe haben insgesamt fast 153.000 Beschäftigte.
dpa/lrs
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Teuerung verharrt bei 2,2 Prozent - Erste Zinssenkung im Juni?

 Neue Inflationswelle in Sicht - 2 Prozent-Ziel ade

 Scholz setzt im Europawahlkampf auf seinen Kurs der Besonnenheit

 Verbraucher wollen laut Studie wieder mehr konsumieren

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger