Gemäß den provisorischen Ergebnissen beträgt das Einkommen pro Betrieb 61.800 Franken gegenüber 64.100 im Jahr zuvor. Tiefere Produzentenpreise insbesondere bei der Milch können durch höhere Direktzahlungen und gute Erträge nur teilweise aufgefangen werden. Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft und Jahr bleibt mit 42.000 Franken auf Vorjahresniveau.
Die provisorischen Ergebnisse der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART zeigen erste Trends für 2009 auf. Gemäß diesen nimmt die gesamte Rohleistung im Durchschnitt der Betriebe gegenüber 2008 ab (Tabelle 1). Dies ist im Wesentlichen auf tiefere Preise für Milch und Schweine zurückzuführen. Der Futter- und Weinbau konnte dagegen von guten Witterungsverhältnissen profitieren. Höhere Ansätze bei tierbezogenen Direktzahlungen können die Beitragskürzungen bei anderen Direktzahlungen mehr als ausgleichen, was zu einer höheren Summe pro Betrieb führt (Tabelle 1).
Die Fremdkosten pro Betrieb nehmen insgesamt gegenüber dem Vorjahr leicht ab (Tabelle 1). Dies liegt unter anderem an gesunkenen Preisen für Kraftfutter und Treibstoff. Für Tierzukäufe fallen weniger Kosten an, weil die Preise für Nutzvieh und Ferkel tiefer liegen als im Vorjahr. Zudem ist das Zinsniveau für Hypothekarkredite deutlich zurückgegangen.
Das landwirtschaftliche Einkommen geht im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent zurück und liegt bei durchschnittlich 61.800 Franken je Betrieb. Dieses Einkommen entschädigt die familieneigene Arbeit und das Eigenkapital. Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft bleibt stabil, weil der Zins für das Eigenkapital zurückgeht (Tabelle 1). Er beträgt durchschnittlich 42.000 Franken.
Für eine Auswertung nach Regionen oder Betriebstypen ist die verfügbare Datenbasis zu gering. Die definitiven Ergebnisse werden Ende August 2010 publiziert.
Methodische GrundlagenDie methodischen Grundlagen der Zentralen Auswertung basieren auf der Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (SR 919.118).
Im Internet steht eine Dokumentation der methodischen Grundlagen zur Verfügung:
www.agroscope.admin.ch/zentrale-auswertung unter Publikationen >Methodische Grundlagen.
Betriebe: Die gewichteten provisorischen Ergebnisse der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von ART beruhen auf den Daten von 1055 Landwirtschaftsbetrieben, für die 2009 eine nach einheitlichen Kriterien abgeschlossene betriebswirtschaftliche Buchhaltung vorliegt. Dies entspricht rund einem Drittel der insgesamt ausgewerteten Referenzbetriebe. Die Referenzbetriebe bewirtschaften 2009 im Mittel 20,5 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche mit 1,22 familieneigenen Arbeitskräften.
Rohleistung: In der Rohleistung sind neben Produktverkäufen, Dienstleistungen und Lieferungen an den Unternehmerhaushalt auch die Direktzahlungen enthalten.
Fremdkosten: In den Fremdkosten sind auch die Tierzukäufe enthalten.
Landwirtschaftliches Einkommen: Das landwirtschaftliche Einkommen ist die Differenz zwischen Rohleistung und Fremdkosten. Es steht zur Entschädigung der familieneigenen Arbeit und des Eigenkapitals zur Verfügung.
Zinsanspruch: Kalkulierte Entschädigung des im Betrieb investierten Eigenkapitals. Für die Berechnung des Zinsanspruchs wird der mittlere Zinssatz für Bundesobligationen verwendet. Dieser liegt 2009 bei 2,22 Prozent (2008 bei 2,93 %).
Arbeitsverdienst: Der Arbeitsverdienst entschädigt die Arbeit der nichtentlöhnten Familienarbeitskräfte. Er ist die Differenz zwischen landwirtschaftlichem Einkommen und dem Zinsanspruch.
FJAE, Familien-Jahresarbeitseinheit: Nicht entlöhnte Familienarbeitskraft. Teilzeitlich Beschäftigte werden auf der Basis von 280 Tagen angerechnet. (art)