Diese Einschätzung vertreten Experten der Europäischen Kommission in einem aktuellen Ausblickbericht für die Agrarmärkte. Die Ökonomen der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung erinnern daran, dass im April und Mai ohnehin die saisonalen Spitzen des Milchaufkommens erreicht würden. Anlieferungen die über das außergewöhnliche Niveau von 2014 hinausgingen, seien nicht sehr wahrscheinlich, auch mit Blick auf die erwartete Verzögerung bei der Erholung der Ab-Hof-Preise.
Für das gesamte Wirtschaftsjahr 2015/16 wird eine Ausweitung der europäischen Milchproduktion um etwa 1 % prognostiziert, wobei solche Länder überdurchschnittlich zulegen dürften, die im Vorjahr ihren Milchviehbestand ausgeweitet haben, darunter Irland, die Niederlande und Deutschland. Vor allem in Polen, Estland und Dänemark wurden 2014/15 hingegen vermehrt Kühe geschlachtet.
Die
Aufstockung des Milchkuhbestands hat sich aktuellen Statistiken zufolge zuletzt verlangsamt. So entsprach die Zahl der Tiere im Dezember 2014 in etwa dem Niveau des vergleichbaren Vorjahresmonats. Allerdings gehen die Experten davon aus, dass zum Start des neuen Wirtschaftsjahres EU-weit 2,3 % mehr Färsen zur Verfügung stehen werden als zu Beginn der jetzt auslaufenden Saison. (AgE)