Mit Verweis auf die starke Abhängigkeit der EU von Pflanzenölimporten plädiert der Verband außerdem dafür, die von der
EU-Kommission vorgeschlagene Farm-to-Fork-Strategie auf eine nachhaltige Intensivierung statt auf Extensivierung der
Agrarproduktion auszurichten.
Nach Recherchen der
Agrarmarkt Informations-GmbH (
AMI) ist die Ukraine größter Lieferant für Sonnenblumenöl. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 hat die EU demnach insgesamt rund 1,7 Mio t von diesem
Pflanzenöl aus Drittländern importiert, den Löwenanteil von 88 % aus der Ukraine. Sollten die Einfuhren von dort angesichts des verhängten Exportstopps nun vollständig und mittelfristig ausbleiben, stünde die Europäische Union vor einem ernstzunehmenden Versorgungsproblem, meint die UFOP.
Zwar erwartet die Förderunion eine Anpassung der Aussaatplanung für Sommerkulturen durch die landwirtschaftlichen
Betriebe, sollte Brüssel zusätzliche Flächen für den Anbau von
Eiweißpflanzen freigeben. Der Verband warnt aber zugleich vor überzogenen Erwartungen an den Erfolg dieser Maßnahme, da Fruchtfolgegestaltung und Anbaueignung enge Grenzen setzten.
Mit Blick auf die aktuellen Verwerfungen im internationalen Agrarhandel fordert die
UFOP außerdem eine stärkere Fokussierung der
Agrarpolitik auf die Resilienz von Lieferketten. Aber auch die Agrarwirtschaft selbst sei gefordert, das Wort Lieferkette im Sinne der bindenden Funktion auszufüllen. Beispielsweise müsse der Landhandel den Landwirten künftig frühzeitig Anbau- und Lieferverträge anbieten.