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29.05.2013 | 09:42 | Internationaler Tag der Milch 

Untersuchungen zur Wettbewerbssituation am Milchmarkt notwendig

München - Fast jeder zweite deutsche Milchviehbetrieb steht in Bayern und die bayerischen Milchprodukte zählen zu unseren beliebtesten Lebensmitteln.

Milchmarkt
(c) proplanta
Das Milchland Bayern spielt in der Champions League der Genussregionen Europas! Aus bayerischer Milch werden Genuss bringende, vielfältige und innovative Molkereiprodukte hergestellt“, sagt Günther Felßner, BBV-Vizepräsident und bayerischer Milchpräsident, vor dem internationalen Tag der Milch am 1. Juni.

„Gerade Käse erfreut sich wachsender Beliebtheit.“ In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch in Form von Käse, Konsummilch und Butter trotz großer Veränderungen der Lebens- und Essensgewohnheiten bei 335 Kilogramm Milch pro Jahr. Die Verbraucher setzen damit ein klares Zeichen für gesunde und hochwertige Milchprodukte.

Bei den Feierlichkeiten zum Tag der Milch in Tirschenreuth stehen Image, Qualität und Vielfalt der bayerischen Milch und Milchprodukte im Mittelpunkt. „Doch genau diese Qualität und diese Vielfalt kommen im Milchpreis nicht ausreichend zur Geltung“, kritisiert Felßner. Die zunehmende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel führt dazu, dass Handelsmarken immer größere Anteile einnehmen und die Produktvielfalt abzunehmen droht.

Die fünf führenden Unternehmen verfügen mittlerweile über rund 90 Prozent des Marktanteils für „Fast moving consumer goods“ – und dazu gehört auch Milch. „Vor allem die Milcherzeuger leiden unter dieser extremen Machtkonzentration“, sagt Felßner. „Auch Molkereien sind zunehmend darauf angewiesen bei den großen Handelsketten gelistet zu sein und verlieren damit an Handlungsfähigkeit.“

Doch die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel nimmt immer weiter zu und damit erhöht sich auch der Preisdruck auf Milch und Milchprodukte. „Die Sektoruntersuchung des Bundeskartellamtes muss deshalb unbedingt fortgesetzt werden“, fordert Felßner. Im Bereich Kartoffel und Zucker wird seit Kurzem wegen möglicher Verstoße gegen das Kartellrecht ermittelt.

„Wegen der beherrschenden Stellung einiger Weniger und fehlendem Wettbewerb liegen viele Preise ständig auf gleichem Niveau. Zudem sind auch die Laufzeiten für Verträge häufig synchron“, erklärt Felßner. „Das ist ein deutliches Anzeichen für die enorme Marktmacht der größten fünf Unternehmen gegenüber den Molkereien. Diese Situation muss endlich ernsthaft untersucht, es müssen Ergebnisse präsentiert und Schlussfolgerungen gezogen werden!“ (bbv)
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