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26.11.2023 | 12:15 | EEX-Futures haussieren 

Verarbeitungskartoffeln verteuern sich massiv

Leipzig - Die Futures auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig haben sich in den vergangenen Wochen bei relativ geringen Umsätzen deutlich verteuert.

Kartoffelpreise EEX-Futures
An der Terminbörse in Leipzig haben die Kurse für Verarbeitungskartoffeln in den vergangenen Wochen kräftig zugelegt. Nasse Felder in Nordwesteuropa bremsen die Ernte. (c) proplanta
Am Donnerstag (23.11.) notierte die Börse für den Kontrakt mit Fälligkeit im April 2024 einen Abrechnungskurs von 32,70 Euro/dt. Damit rückt das im Juli 2023 erreichte Laufzeithoch von 34 Euro/dt wieder in Reichweite. Am Freitag gegen 14.30 Uhr belief sich der Briefkurs auf 33,40 Euro/dt. Dem stand ein Geldkurs von glatt 32 Euro/dt gegenüber.

Gestartet war die jüngste Kursrallye am 10. Oktober mit 19,70 Euro/dt. Als Ursache des starken Anstiegs der Knollenpreise führen Analysten vor allem die regenbedingt nassen Felder in wichtigen Erzeugerländern Nordwesteuropas an, wodurch die Ernte deutlich behindert werde.

Laut dem Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen müssen in Deutschland nach den ergiebigen Niederschlägen sogar nennenswerte Flächen „abgeschrieben“ werden. Alle Pommes frites- und Chipswerke produzierten indes noch auf Volllast.

Erste Kartoffeln verfaulen

Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wurden zwar aus norddeutschen Überschussgebieten weiterhin frisch geerntete Kartoffeln angeboten. Bei anhaltender Nässe seien aber Ausfälle zu befürchten, hieß es. Auch aus den Niederlanden und Belgien kamen Berichte über nässebedingte Rodeprobleme.

Nach Angaben der Ackerbauberatung Delphy waren in den Provinzen Flevoland und Nordholland noch 10 % bis 20 % der Konsumkartoffeln im Boden. Auf einigen tiefer liegenden Flächen seien die Knollen bereits verfault, hieß es. Nach Angaben belgischen Erzeugerverbandes Belpotato waren dort bis zum 11. November sogar zwischen 20 % und 25 % des Kartoffelareals noch nicht gerodet.

Weniger Pflanzkartoffeln in Frankreich

Ähnlich dürfte es in Frankreich aussehen, und zwar vor allem im Norden des Landes. Dort waren zum Monatsbeginn in Folge von Starkregen zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Der Verband der Kartoffelerzeuger (UNPT) konnte allerdings noch keine genauen Zahlen über das Ausmaß der Schäden vorlegen. Allerdings hatte der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) zuletzt noch seine Prognose für die diesjährige Konsumkartoffelernte um 250.000 Tonnen auf einen Rekord von 7,1 Mio. Tonnen nach oben angepasst. Damit würde die Vorjahresmenge um mehr als 1 Mio. Tonnen übertroffen.

Derweil warnte der französische Verband der Kartoffelhändler (Fedepom) vor einem starken Angebotsrückgang an zertifizierten Pflanzkartoffeln für die Kampagne 2023/24. Grund dafür sei eine Einschränkung der heimischen Pflanzgutflächen im laufenden Jahr auf nur noch 21.000 Hektar; das seien 11 % weniger als 2022.
AgE
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