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24.01.2017 | 02:11 | Nutztierwirtschaft 

Verbände aus dem Nutztiersektor für mehr Nachhaltigkeit

Berlin / Bad Homburg - Verbände und Unternehmen der Vieh- und Fleischwirtschaft haben auf der Internationalen Grünen Woche innovative Lösungen vorgestellt, damit sich die deutsche und europäische Nutztierhaltung nachhaltiger ausrichten kann. Dafür muss die Politik richtige Rahmenbedingungen setzen.

Nutztierwirtschaft in Deutschland
(c) proplanta
Der Deutsche Raiffeisenverband e.V. (DRV), der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS), die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ) sowie das Tiergesundheits-Unternehmen Elanco Deutschland GmbH haben heute auf der Internationalen Grünen Woche den Bericht „Ein nachhaltiger Nutztiersektor in Europa: Eine Frage von Ernährungssicherheit, Klima und Innovation“ vorgestellt.

Der ursprünglich auf Englisch verfasste Bericht „Sustainable livestock production in Europe: A question of food security, climate and innovation” wurde von einer breiten Allianz europäischer Nutztierverbände sowie Wissenschaftlern und NGOs erstellt. Er wurde 2016 bereits im Europäischen Parlament vorgestellt und dient dort weiterhin als Debattentreiber.

Eine entsprechende Wirkung erwartet DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers in Deutschland: „Mit den Argumenten des Berichts wollen wir Impulse liefern und sachliche Debatten anstoßen. Denn uns allen ist klar, wenn der europäische Nutztiersektor langfristig erfolgreich sein will, muss er sich nachhaltig ausrichten. Nur so können wir gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden und uns im Welthandel behaupten.“

Die Verfasser haben alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit unter die Lupe genommen. So müssen Umweltgerechtigkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit und soziale Verantwortung gleichermaßen berücksichtigt werden. Dies führt zu fünf Handlungsfeldern, die jeweils mit konkreten Empfehlungen versehen sind:

1.         Den Einfluss von Nutztieren auf Umwelt und Klima verringern.

2.         Den Innovationsgedanken in Forschung & Entwicklung, Politik und auf Betriebsebene fördern.

3.         Verbesserung und Erhalt von Tiergesundheit und Tierwohl.

4.         Hohe Lebensstandards in der Nutztierwirtschaft sicherstellen und zugleich hochwertige Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen erzeugen.

5.         Verbraucher in die Lage versetzen, Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu treffen.

„Gerade die ganzheitliche Betrachtung des Wirtschaftskreislaufes macht den Bericht zu einem guten Leitbild für die Nutztierwirtschaft“, so Dr. Ehlers weiter. „Hier werden ökologische und wirtschaftliche Interessen sowie das Tierwohl nicht gegeneinander ausgespielt, sondern es wird aufgezeigt, wie sich diese sinnvoll ergänzen. Zudem verdeutlicht der Bericht, dass die deutsche und europäische Politik hierfür verlässliche Rahmenbedingungen schaffen müssen.“

Angestoßen wurde der Bericht vom Unternehmen Elanco Tiergesundheit, das sich traditionell als Partner der Tierhalter versteht. „Uns war es wichtig, dass wir die verschiedenen Sektoren des Nutztiersektors zusammenbringen“, so Dr. Enno Gottschalk, Geschäftsführer von Elanco Deutschland.

„Die Akzeptanz des Berichts zeigt, dass es richtig war, Nutztierverbände und Wissenschaft eng einzubinden. Somit sind Objektivität und Praxistauglichkeit der Vorschläge gewährleistet.“
drv
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