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15.02.2011 | 13:00 | Agrarmarkt 2011 

Vermarktung der Ernte 2010 weit voran

Frankfurt a.M. - Laut einer Umfrage der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft DLG ist die Vermarktung der Ernte 2010 durch die Landwirte weit fortgeschritten und verstärkt sich zur Ernte 2011 der Trend zu Vorverkäufen, wie sie in Österreich auch von den Lagerhäusern mit einer Preissicherung durch die Ableitung von den Euronext-Notierungen angeboten werden.

Agrarmärkte 2011
(c) proplanta
Laut DLG sei Raps aus der Ernte 2010 bei den Teilnehmern der Umfrage zu 90 % vermarktet. Vorverträge für die Ernte 2011 wurden von nahezu allen Panelteilnehmern abgeschlossen - zum Stichtag 09.02.2011 für nahezu 30 % der Rapsernte 2011. Jeweils ein Drittel der Landwirte habe bis zu 15 %, bis zu 40 % und über 50 % der erwarteten Ernte 2011 vorkontrahiert. In der Regel handelt es sich um Festpreiskontrakte, wobei die Preisableitung zu einem Stichtag über die Warenterminbörse Euronext erfolgt.

Wie die Ergebnisse der aktuellen DLG-Agrarticker-Umfrage weiters zeigen, habe der Abschluss von Vorverträgen auch in der Weizenvermarktung gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Demnach seien bereits rund 20% der Weizenernte 2011 vertraglich gebunden. Der Vermarktungsanteil beträgt im Gros bis zu 15% der erwarteten Weizenernte. Es wurden aber auch Vermarktungsanteile von bis zu 30% und in der Spitze bis zu 50% genannt. Bei den Weizenvorkontrakten herrschte ebenfalls der Abschluss von Festpreiskontrakten mit Ableitung von der Euronext vor.

Nach Angaben der Befragten war die Vermarktung der Weizenernte 2010 Mitte der 6. Kalenderwoche 2011 zu 75 % abgeschlossen. Ein Drittel der Befragten hatte seinen Weizen bereits komplett vermarktet.

Die DLG-Umfrage deckt sich mit einer Meldung von agrarzeitung.de, wonach in Niedersachsen die Getreidebestände auf den Höfen ungewöhnlich niedrig seien. Die Landwirte hätten zum Jahreswechsel schon einen wesentlich höheren Anteil der Ernte verkauft als im Vorjahr. Die Ernte sei Ende Dezember zu etwa 70 bis 90 % vermarktet gewesen. Laut dem Statistischen Landesamt in Hannover hätten sich zum Jahreswechsel 2010/11 auf den niedersächsischen Höfen etwa 40 bis 50 % weniger Weizen, Roggen und Wintergerste befunden als 2009/10. Noch größer sei im Jahresvergleich der Rückgang der Sommergerstenbestände.

Heimische Marktteilnehmer warnen allerdings, Deutschland als ausverkauft anzusehen, da man nicht wisse, wie lang der Handel mit Getreide eingedeckt sei. (apa-ots)
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