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14.05.2023 | 08:59 | Schweinemarkt 

VEZG-Preis weiter unverändert

Bonn - Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich die Marktlage Mitte Mai nicht verändert. Einem unterdurchschnittlichen Lebendangebot, dass sich zügig vermarkten lässt, steht ein entsprechender Bedarf der Schlachtunternehmen gegenüber.

Schlachtschweine
Schlachtschweinemarkt in Deutschland ausgeglichen - Unterdurchschnittliches Lebendangebot reicht für Bedarf der Schlachter aus - Mäßige Schweinefleischnachfrage verhindert Notierungsanstieg - Leitpreis der VEZG mit 2,33 Euro unverändert - Auch in den Nachbarländern stabile Notierungen - Weitere Abschläge in Frankreich und Italien. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
In der von Beobachtern als weitgehend ausgeglichen beschriebenen Situation ließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine mit 2,33 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert; sie gilt bereits seit Anfang April. Seitdem hofft die Erzeugerseite aufgrund des kleinen Schweineangebots auf weitere Notierungszuschläge, doch diese kommen nicht.

Von Woche zu Woche macht das unbeständige und eher nasskühle Wetter einem deutlichen Anstieg der Schweinefleischnachfrage einen Strich durch die Rechnung, insbesondere bei Grillartikeln. Es sei, als ob man in einer Zeitschleife mit Wiederholungen wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ festhänge, äußerte ein Marktanalyst.

Höhere Verkaufspreise im Fleischverkauf lassen sich ohne Nachfrageimpulse aber offensichtlich nicht durchsetzen, weshalb die VEZG-Notierung auf der Stelle tritt. Damit ist Deutschland jedoch nicht allein; in vielen Nachbarstaaten ist die Situation ähnlich.

Ein im Vorjahresvergleich deutliches geringeres Schlachtschweineangebot steht einem begrenzten Bedarf der Fleischhersteller wegen der mauen Fleischnachfrage gegenüber. So blieben zuletzt die Leitnotierungen für Schlachtschweine in Österreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark und auch in Spanien ohne Änderung.

Die großen Drittlandsexporteure Dänemark und Spanien beklagen zudem Absatzprobleme jenseits der EU-Grenzen, weil Anbieter wie die USA und Brasilen wettbewerbsfähiger sind. In Spanien haben Schlachtbetriebe neben dem Schweinemangel möglicherweise bald auch ein Wasserproblem, denn die anhaltende Trockenheit droht zu produktionsrelevanten Engpässen zu führen.

Feiertage drücken Notierung



Erneute Erlöseinbußen mussten die Schweinemäster zuletzt in Frankreich und Italien hinnehmen. Am Marché du Porc Breton (MPB) sank die Notierung für Schlachtschweine im Vorwochenvergleich um 2,4 Cent auf 2,158 Euro/kg SG. Der Notierungsstelle zufolge führt die Kette von Feiertagswochen mit wegfallenden Schlachtungen zu einem geringeren Bedarf der Schlachtunternehmen, was durch einen lahmenden Fleischabsatz verstärkt wird.

Es kommt zu einer verzögerten Abnahme der schlachtreifen Tiere. In dieser Situation hätten die schweinevermarktenden Erzeugergemeinschaften wenig Möglichkeiten, sich gegen einen Notierungsrückgang zu wehren, so der MPB. Auch in Italien wurde der nationale Leitpreis aufgrund des starken Drucks der roten Seite zurückgenommen, und zwar im Schnitt um 3,5 Cent/kg Lebendgewicht (LG).

EU meldet ersten Preisrückgang seit Monaten



In der gesamten Europäischen Union tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 7. Mai knapp behauptet. Laut Kommission wurden in den meldenden Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im Schnitt 239,71 Euro/kg 100 kg SG gezahlt; das waren 0,27 Euro oder 0,1 % weniger als in der Vorwoche. Das wäre der erste Rückgang seit Januar dieses Jahres. Allerdings haben nicht alle EU-Staaten, darunter Polen, gemeldet.

Geringere Auszahlungspreise für Schlachtschweine gab es in Frankreich und Lettland mit einem Abschlag von jeweils 2,1 %. Für Italien, Ungarn, Österreich, Finnland und Spanien wurden Abzüge zwischen 0,4 % und 1,2 % gemeldet. In Deutschland, Belgien, den Niederlanden und weiteren Ländern änderten sich die Schlachtschweinepreise nicht. Demgegenüber zahlten dänische Schlachtbetriebe im Schnitt 0,8 % mehr Geld. Noch höher fielen die Zuschläge mit 2,1 % in Kroatien und 4,6 % in Rumänien aus.
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EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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