Von 2017 bis 2020 hat sich der internationale Bezug von Rindfleisch auf fast 2,8 Mio t verdreifacht; das ist zudem etwa doppelt so viel, wie die USA als Zweitplatzierte im Ranking der Rindfleischimporteure einführen.
Der Agrarattaché des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA), Adam Branson, geht in einer aktuellen Prognose davon aus, dass Chinas Rindfleischimporte 2021 weiter steigen werden, und zwar um rund 320.000 t oder gut 11 % auf die Rekordhöhe von 3,10 Mio t.
Als Grund führt er an, dass die Nachfrage stärker zunehmen dürfte als die Inlandserzeugung und Importfleisch darüber hinaus günstiger sei. Der US-Experte erwartet, dass die Rindfleischerzeugung in der Volksrepublik gegenüber 2020 um 4,2 % auf 7,0 Mio t zunimmt. Aufgrund der steigenden Preise und guten Absatzmöglichkeiten versuchten die Erzeuger, ihre Herden aufzustocken, wobei auch große
Milchproduzenten in die zusätzliche Erzeugung von männlichem
Schlachtvieh in integrierten Systemen investierten.
Der gesamte
Rinderbestand Chinas belief sich der US-Botschaft in Peking zufolge Anfang 2021 auf 95,62 Millionen Tiere; das waren 4,24 Millionen oder 4,6 % mehr als zwölf Monate zuvor. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass einige Anbieter 2020 Tiere zurückgehalten hätten, um sie erst 2021 schlachten zu lassen. Bei der Milchkuhherde gab es einen Anstieg von 2,2 % auf 13,90 Millionen Stück.
Den Verbrauchszuwachs schätzen die US-Analysten in diesem Jahr auf fast 600.000 t oder 6,3 %, was einen
Konsum von 10,08 Mio t bedeuten würde. Das Wiedererstarken des Außer-Haus-Verzehrs von Rindfleisch nach Corona, die Verfügbarkeit von günstigem Importfleisch und die hohen Schweinefleischpreise würden den Rindfleischverbrauch steigen lassen, erklärten die Experten. Dazu trage auch bei, dass immer mehr jüngere Chinesen Rindfleisch zu Hause zubereiteten oder Lieferanten-Plattformen im Internet nutzten. Der höhere Importbedarf werde den klassischen Rindfleischanbietern in China gute Absatzmöglichkeiten bieten, folgerte das USDA.
Die südamerikanische Ware werde dann meist im Land weiterverarbeitet, während die USA, Australien und Neuseeland stärker das Hochpreissegment für Restaurants und den
Lebensmitteleinzelhandel bedienten.