22.10.2023 | 04:49 | Welternährungstag
Wassermanagement von wachsender Bedeutung für Hungerbekämpfung
Rom - Die wachsende Bedeutung des Wassermanagements für die Ernährungssicherung hat der Generalsekretär der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Qu Dongyu, herausgestellt. |
Der wichtige, aber zunehmend knappe Produktionsfaktor Wasser muss effizienter genutzt werden, um den Hunger in der Welt zielgerichtet zu bekämpfen. (c) africa - fotolia.com Wasser sei essenziell für die Nahrungsmittelproduktion, erklärte Qu am Montag (16.10.) zum Welternährungstag. Allerdings würden die Wasserressourcen beispielsweise durch den Klimawandel und die Umweltverschmutzung knapp. Deshalb sei es „eine gute Nachricht", dass der Wasserbedarf der Landwirtschaft durch ein gezieltes Management verringert werden könne.
Die FAO stellt eigenen Angaben zufolge dafür praktische Unterstützung bereit, etwa in den Bereichen Regenwasserspeicherung, Rückgewinnung von Grundwasserleitern und Bewässerung. In Deutschland wurden anlässlich des Aktionstages, mit dem die FAO alljährlich ihre Gründung am 16. Oktober 1945 feiert, in der Politik verschiedene Ansätze zur Ernährungssicherung diskutiert.
Weniger wegwerfen
Der ernährungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, unterstrich die Fortschritte durch innovative Züchtungstechniken und Pflanzenschutzmittel. Durch sie könnten höhere Erträge erzielt und damit Wasser eingespart werden. Für die CSU-Europaabgeordnete Marlene Mortler sind faire Lieferketten und die Verringerung der Lebensmittelverschwendung entscheidende Hebel.
Frieden schaffen
Die Sprecherinnen für Ernährung und Entwicklungspolitik von den Grünen, Renate Künast und Deborah Düring, setzen bei der Hungerbekämpfung auf agrarökologische Anbaumethoden, eine strengere Regulierung von Nahrungsspekulationen sowie die Stärkung der lokalen Vermarktung und von Landrechten. Nach Einschätzung der Obfrau der Linken im Agrarausschuss, Ina Latendorf, ist die Bekämpfung von Kriegen zentral für die Ernährungssicherung. In Deutschland werde wiederum eine kostenfreie Kita- und Schulverpflegung gebraucht.
735 Millionen Hungernde
Die Menschenrechtsorganisation FIAN machte der Politik den Vorwurf, die Ursachen von Hunger nicht anzugehen. Dazu zählt FIAN in erster Linie das Landgrabbing, die „Expansion der agrarindustriellen Landwirtschaft" und einen wachsenden Einfluss von Finanzinvestoren in der Agrarproduktion. Aktuell litten mehr als 735 Millionen Menschen unter chronischem Hunger, berichtete FIAN. Weltweit 2,4 Milliarden Menschen, als rund 30% der Weltbevölkerung, seien von mittlerer bis schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen.
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