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31.08.2010 | 04:41 | Weidesystem 

Weide mit System bringt Vorteile für Kühe und Landwirte

Freising-Weihenstephan - Kurzrasenweide heißt ein vielversprechendes Weidekonzept, das den Kühen das Grasen auf der Weide erlaubt und den Landwirten bei niedrigen Kosten und geringerem Zeitaufwand gute Milcherträge einbringt.

Weide mit System bringt Vorteile für Kühe und Landwirte
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft, in Grub testet derzeit in Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben, wie sich diese Vollweidehaltung mit einer Abkalbung im Winter unter bayerischen Bedingungen gestalten lässt. Aufgrund der bisherigen positiven Ergebnisse arbeiten die Wissenschaftler intensiv an einem übertragbaren Beratungskonzept.

Während der Weidesaison erhalten die Kühe bei dieser Haltung ausschließlich Weidegras. Gras ist im Vergleich zu Heu, Silage oder gekauftem Kraftfutter das kostengünstigste Futter. Die ersten Ergebnisse des Projekts zeigen, dass hohe tierische Leistungen erreichbar sind und sich der Anteil an Zukauffuttermitteln deutlich reduzieren lässt. Insbesondere in der Milchviehhaltung schätzen die Betriebsleiter den enormen Zugewinn an Arbeits- und vor allem an Lebensqualität.

Das Mähen und Einbringen von Gras, Heu oder Silage sowie die Fütterung entfallen, wenn die Kühe sich auf der Weide selbst versorgen können. Bei diesem System sollen außerdem alle Kühe im Winter abkalben, so dass sich der Landwirt besser auf diese intensive Zeiten der Geburten einstellen kann. Die Kühe wiederum können so die Weide im Sommer optimal zur Milcherzeugung nutzen. Die Herausforderung dieses Weidesystems besteht darin, die Weidegröße und die Anzahl der Tiere auf der Fläche so zu bemessen, dass der Grasaufwuchs mit dem Futterverzehr der Tiere übereinstimmt. Bei optimalem Weidedruck entsteht so die Kurzrasenweide mit einer durchschnittlichen, konstanten Rasenhöhe von sechs bis sieben Zentimetern.

Die Kurzrasenweide stellt ein sehr wirtschaftliches Weidesystem dar, da der gesamte Grasaufwuchs effizient genutzt und in Milch umgewandelt werden kann. Je nach Witterung und Wachstumsperiode muss die Flächengröße oder die Anzahl der Tiere auf der Fläche angepasst werden, da die Kühe bei zu großzügigem Flächenangebot das Gras, wenn es an einzelnen Stellen - sogenannten Geilstellen - zu lang wird, nicht mehr fressen oder bei zu geringer Fläche und nachlassendem Graswachstum zu wenig Futter finden. Die LfL betreut seit 2006 intensiv sechs Milchvieh- und vier Mutterkuhbetriebe bei der Umstellung des Betriebes und Festigung des Weidesystems. Die Betriebe befinden sich überwiegend im südlichen Oberbayern. Je ein Mutterkuhbetrieb liegt im Bayerischen Wald und in Oberfranken, um Erfahrungen in diesen klimatischen Regionen zu sammeln. (LfL)
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