Die Schweinemastanlage in «Riechweite» des Gästehauses der Bundesregierung im brandenburgischen Meseberg ist wohl nicht mehr zu verhindern. «Die Fronten sind verhärtet, meine Gesprächsangebote an die Beteiligten wurden abgelehnt», sagte Amtsdirektor Frank Stege (
CDU) der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ende Mai wolle der Betreiber die Mastanlage mit rund 1.450 Tieren in Betrieb nehmen.
«Für den Tourismus ist das sicher nicht förderlich», meinte Stege. Das 150-Einwohner-Dorf im Landkreis Oberhavel liegt rund 60 Kilometer entfernt von Berlin. In dem für 25 Millionen Euro restaurierten Schloss Meseberg gastierten schon US-Präsident George W. Bush und der französische Präsident Jacques Chirac. Bereits Mitte März hatte die Eigentümerin des Schlosses, die Messerschmitt-Stiftung, von einer «Zumutung» angesichts der zu erwartenden Geruchsbelästigung gesprochen. Sie sah das Land Brandenburg in der Verantwortung.
Nach den Worten Steges gab es jedoch nie eine konkrete Handhabe gegen die Schweinemast, da die Anlage Bestandsschutz hat und eine Betriebsgenehmigung vorlag. Das Potsdamer
Agrarministerium hatte darauf verwiesen, dass auf dem Areal bis 2006 eine Schweinemast mit weit mehr Tieren betrieben worden sei und für die damals erteilte Genehmigung noch drei weitere Jahre Bestandsschutz galt. Allerdings musste der neue Investor unter anderem die Lüftungsanlage und die Güllelagerung modernisieren. Laut Stege dürften diese Arbeiten in Kürze beendet sein. Welche Auswirkungen die Schweinemast auf das Gästehaus der Bundesregierung haben wird, könne er nicht einschätzen. (dpa)