Eine neuere Studie bestätigt nach Mitteilung des
Landvolk Pressedienstes, dass in der
Nutztierhaltung überwiegend nicht für den menschlichen Verzehr geeignetes Futter genutzt wird. Das trifft für 86 Prozent der in der
Tierhaltung eingesetzten
Futtermittel zu. Das untermauern auch Daten der Deutschen Verbandes
Tiernahrung (DVT).
Er belegt für das Wirtschaftsjahr 2014/15 (1. Juli bis 30. Juni), dass nur ein Viertel des in Viehställen eingesetzten Futters von der Mischfutterindustrie geliefert wird. Mehr als die Hälfte, exakt 52,2 Prozent aller an Nutztiere verfütterten Futtermittel, gelten als Rauh- oder Saftfutter wie Gras,
Silage oder Heu. Zu einem Drittel nutzen die Landwirte eigenes Getreide, das allerdings aufgrund minderer Qualitäten nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Mit 92,3 Prozent wird übrigens auch hauptsächlich Futter aus deutscher Erzeugung eingesetzt.
Produkte aus tierischer Erzeugung werden nach Einschätzung der
FAO bei der Ernährung der weltweit wachsenden Bevölkerung eine größere Rolle spielen. So wird die Weltbevölkerung für 2050 auf etwa 9,6 Mrd. Menschen prognostiziert, davon dürften etwa zwei Drittel in Städten leben und über ein deutlich höheres Budget verfügen als heute. Damit steigt die weltweite Nachfrage nach Produkten tierischer Erzeugung wie Fleisch, Milchprodukten oder Eiern.
Bis 2050 geht die FAO von einem Nachfrageplus um 70 Prozentpunkte gegenüber dem heutigen Niveau aus. Die Studie gibt zur Entspannung bei der Futtersituation aus mehreren Gründen Anlass. Danach steht das Viehfutter nicht in der früher vermuteten Konkurrenz zu den von Menschen gefragten pflanzlichen
Lebensmitteln, auch die Futterverwertung der Tiere fällt besser aus als zunächst angenommen. Außerdem nutzen insbesondere Weidetiere Futter, das für die menschliche
Ernährung ansonsten nicht verwertet werden könnte. Und nicht zuletzt wird mit dem von Tieren produzierten wirtschaftseigenen Düngern in vielen Ländern erst der Nährstoffkreislauf wieder geschlossen und eine landwirtschaftliche Erzeugung dauerhaft möglich.
Die Studie der FAO steht im Netz unter: http://www.fao.org/ag/againfo/home/en/news_archive/2017_More_Fuel_for_the_Food_Feed.html