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01.10.2010 | 22:05 | Aus dem Bundestag 

Energiekonzept der Bundesregierung setzt vor allem auf Wind

Berlin - Die erneuerbaren Energien sollen eine tragende Säule der zukünftigen Energieversorgung sein.

Bundestag
(c) proplanta
Die Energieszenarien hätten gezeigt, dass die Windenergie im Jahre 2050 eine entscheidende Rolle bei der Stromerzeugung spielen werde. Daher sollen die Windkraftkapazitäten massiv ausgebaut werden, heißt es in dem von der Bundesregierung vorgelegten Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung (17/3049). Insgesamt sollen die erneuerbaren Energien beim Energiemix der Zukunft den Hauptanteil übernehmen. Die Kernenergie sei eine Brückentechnologie auf dem Weg dorthin. Dem Energiekonzept ist auch ein 10-Punkte-Sofortprogramm beigefügt.

Die Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung sei eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, heißt es in dem Konzept. Verwiesen wird auf die Treibhausgasemissionen durch die heutige Energieerzeugung sowie auf langfristig steigende Preise. Daher müssten die Energieversorgungsstrukturen so umgebaut werden, ”damit wir Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit sowie die klimaschutzpolitischen Ziele erreichen“, heißt es in der Unterrichtung. Verwiesen wird darauf, dass die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent verringert werden sollen. Dafür soll der Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 und bis 2050 um 50 Prozent sinken. Es soll mit mehreren Demonstrationsanlagen geprüft werden, ob bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken anfallendes Kohlendioxid in unterirdischen Speichern gesammelt werden kann. Als ein weiterer zentraler Punkt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen wird die Sanierung des Gebäudebestands genannt.

Neben dem Ausbau der Windenergie gehört auch die effizientere Nutzung der Bioenergie zu den Zielen der Bundesregierung. Die Energieeffizienz soll unter anderem durch einen Energieeffizienzfonds verbessert werden. Angesichts der deutlich zunehmenden fluktuierenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hält die Bundesregierung einen Ausbau der Strom-Speicherkapazitäten für notwendig. Dazu sollen nicht nur die deutschen Pumpspeicherkraftwerkskapazitäten erschlossen, sondern auch ausländische Pumpspeicher in Norwegen oder in den Alpen genutzt werden. Die Regierung weist aber auch darauf hin, dass Deutschland nach den Ergebnissen der Szenarien langfristig einen erheblichen Teil seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen durch Importe werde decken müssen. Dazu könne ”der Import von Solarstrom aus Ländern Nordafrikas perspektivisch bis 2050 einen Beitrag für die zukünftige Energieversorgung in Europa leisten“, heißt es in der Unterrichtung.

Zu den Punkten des Maßnahmenplans gehören unter anderem eine deutschlandweite Netzausbauplanung und die Vorlage eines Gesetzentwurfs, mit dem die rechtlichen Möglichkeiten zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid geschaffen werden sollen. Für die Speicherung werde in dem Gesetz ein ”hoher Vorsorgemaßstab nach Stand von Wissenschaft und Technik verankert“. (hib/HLE)
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