«Extreme Trockenheit und Wärme im Frühjahr bedeuten physiologischen Stress für Bäume in der Austriebsphase», erklärte Reiner Baumgart von den Niedersächsischen Landesforsten.
Normalerweise können sich Pflanzen gut gegen
Schädlinge wehren. Stehen sie jedoch unter Stress, haben die Insekten leichtes Spiel. Sogenannter Trockenstress setzt die Vitalität der Bäume herab und macht sie angreifbar. Zu den Sorgenkindern zähle etwa Eiche und Buche, so Baumgart.
Förster: Wetter der nächsten Wochen entscheidet über Borkenkäferplage
Nach den beiden Orkanen «Christian» und «Xaver» Ende 2013 hatte der Direktor der Schleswig-Holsteins Landesforsten, Tim Scherer, mit dem Schlimmsten gerechnet. Nach jedem Orkan drohe eine Borkenkäferplage, hatte Scherer im November prophezeit. Doch die Plage ist bislang ausgeblieben.
«Glücklicherweise beobachten wir im Moment nur wenige Schädlinge in unseren Forsten. Wie sich die Situation weiter entwickelt, hängt stark vom Wetter der kommenden Wochen ab. Die Prognose ist schwierig», sagte Scherer jetzt der Nachrichtenagentur dpa.
Frühstart ins Jahr: Läuse, Zecken und Borkenkäfer schon aktiv
Der milde Winter und die frühe Blüte sorgen aus Sicht des Naturschutzbundes (Nabu) möglicherweise dafür, dass sich Tierarten verstärkt vermehren - zum Ärger von Förstern und Landwirten. Als Beispiel nannte Nabu-Zoologe Julian Heiermann Borkenkäfer, die vor allem der Forstwirtschaft Sorgen bereiten.
«Die Käfer können in diesem Jahr viel früher aktiv werden und sich noch häufiger vermehren als beispielsweise im Vorjahr, als noch zu Ostern Minusgrade herrschten», sagte Heiermann. Für die Entwicklung von Käfern, Zecken oder Motten spielt aber auch das künftige Wetter eine große Rolle. (dpa)