Fast überall fließe weniger als die Hälfte der üblichen Wassermenge. «Der niedrige Wasserstand ist erheblich», sagte Karl Augustin, Abteilungsleiter für Wasser- und
Bodenschutz im Umweltministerium am Mittwoch. Zunächst hatte die «Märkische Oderzeitung» (Mittwoch) berichtet.
Vier Kilometer der Schwarzen Elster bei Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) liegen laut der Umweltbehörde bereits trocken. Um ein größeres Fischsterben in anderen Gewässern wie Havel, Oder-Bruch und Nuthe zu vermeiden, hätte man ein Wehr an dem rund 180 Kilometer langen Fluss öffnen müssen, erklärte Augustin. «Damit konnten wir schlimmeres verhindern.»
Laut dem wöchentlichen hydrologischen Bericht der Umweltbehörde fließen derzeit in der Havel bei Ketzin im Havelland nur 21 Prozent der für August durchschnittlichen Wassermenge. In Rathenow seien es 32 Prozent. Schlimmer sieht es in der Nuthe in Potsdam-Babelsberg aus. Hier seien es nur noch niedrige 8 Prozent von üblichen 4,44 Kubikmetern, welche den Fluss pro Sekunde durchlaufen, errechnete die Umweltbehörde.
Den Umständen entsprechend etwas besser gehe es hingegen noch der Spree. «Hier haben wir noch relativ gute Durchflüsse», sagte Augustin. Bei Spremberg (Landkreis Spree-Neiße) fließen 9,17 Kubikmeter pro Sekunde. In Cottbus seien es sogar noch 10,1. Grund für den besseren Fluss sei die Talsperre Spremberg. Den Speicher könne man gut regulieren.
Trotz anhaltender Trockenheit gehe man davon aus, dass das Wasser bis September reichen werde, sagte Augustin. Dann müsse man weitersehen. Überlegungen dazu, Wasser aus umliegenden Bundesländern hinzuzukaufen, gebe es bereits. Für die Spree, aus der sich auch die Trinkwasserversorgung für Berlin und Frankfurt (Oder) speist kommen 20 Millionen Kubikmeter Wasser aus Sachsen.
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark musste die Feuerwehr aus Werder (Havel) Fischen im Haussee am Schlosspark Petzow zur Hilfe kommen. Der See drohte umzukippen, da sich das Wasser zu sehr erhitzte, wie die «Märkische Allgemeine» (Mittwoch) berichtete. Mehrere tausend Liter Wasser füllten die Feuerwehrmänner in das Becken - und lieferten den Seebewohnern einen Teil des dringend benötigten Frischwassers.