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19.08.2013 | 10:39 | Wassermanagement 

Feldberegnung wird immer wichtiger

Hannover - Die Landwirte in Niedersachsen stellen sich auf Klimaänderungen ein. Etwa 300.000 Hektar können in Niedersachsen maschinell beregnet werden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Feldbewässerung
(c) proplanta
Schon unter jetzigen Klimabedingungen sind durch eine Zusatzberegnung mehr als 30 Prozent höhere Erträge möglich, zeigen Versuche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Landwirte stellen sich derzeit darauf ein, in Zukunft noch stärker als bisher auf Wetterextreme reagieren zu müssen und den Pflanzen im Sommer bei längeren Trockenperioden zusätzlichen Regen anzubieten.

Nach wie vor ist die Kartoffel die beregnungswürdigste Kultur, sagt Ekkehard Fricke vom Fachverband Feldberegnung. Die hohen Kosten für Installation und Betrieb von Beregnungsanlagen machen sich demnach bei Kartoffeln am ehesten bezahlt. Deshalb investieren besonders Kartoffelbauern in neue Beregnungssysteme. „Wir haben bei beregneten Flächen eine zunehmende Tendenz “, berichtet Fricke. Vor allem im Raum Weser-Ems und Diepholz werden Ackerflächen mit neuen Beregnungssystemen erschlossen. Dabei kann es, außer bei Tiefbrunnen, schon einmal vorkommen, dass sich das Grundwasser im Umfeld der Beregnungsanlagen leicht absenkt, sagt Fricke.

Insgesamt gleiche sich der Grundwasserstand aber immer wieder aus. Beregnet würde ohnehin verstärkt zu Zeiten, in denen das Wasser im Boden für die Pflanzenwurzeln nicht mehr zu erreichen ist, kurzfristige Schwankungen hätten deshalb kaum Auswirkungen auf die umliegende Pflanzenwelt. In diesem Jahr sind die Wetterbedingungen für den Anbau von Feldfrüchten eine besondere Herausforderung. Kalte Temperaturen im Frühjahr, große Regenmassen und anschließend langanhaltende Trockenheit machen nicht nur den Kartoffeln zu schaffen.

Die Landwirtschaftskammer hat in diesem Jahr sechs Mal beregnet, etwas mehr als sonst, aber deutlich weniger als im Jahr 2003, als acht bis zehn Beregnungsdurchgänge nötig waren. Während die Frühkartoffelernte schon zu Ende geht, wird auf Feldern mit späteren Sorten jetzt versucht, das Kraut durch Beregnung möglichst lange grün und damit den Nährstoffstrom zur Kartoffel zu erhalten. Denn das Kartoffelkraut versorgt die Kartoffeln unter der Erde mit Nährstoffen. Seit etwa drei Wochen werden auf niedersächsischen Feldern, die für eine Beregnung erschlossen sind, auch die Rüben beregnet.

Weil das Wurzelwerk der Rübe wesentlich dichter ist und deutlich tiefer in die Erde reicht als das der Kartoffel, kann die Zusatzberegnung hier mit etwa 90 mm gegenüber 120 mm pro Quadratmeter bei der Kartoffel geringer ausfallen. (LPD)
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