Zukünftig wird das Schulzentrum mit der neu installierten Heizanlage auf der Basis von Abfallbiomassen versorgt. Das Projekt hat im Jahr 2009 den Umweltpreis des Landes erhalten und wurde vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz mit rund 290.000 Euro gefördert.
Kraege: „Es zeichnet die Verantwortlichen in den beteiligten Körperschaften aus, dass zielgerichtet und zeitnah ein Vorhaben wie der Nahwärmeverbund „Auf dem Füllkasten" aus den regionalen Potentialen entwickelt wurde. Dadurch kann demnächst der Wärmebedarf für insgesamt zwölf kommunale Gebäude gedeckt und die
Energieversorgung des Schulzentrums langfristig auf eine sichere und nachhaltige Basis gestellt werden. Die Anlage hat mit der Nutzung von Abfallbiomassen für Rheinland-Pfalz Pilotcharakter.“
In dem neuen Heizwerk wird Pflanzenmaterial wie Grünschnitt, Landschaftspflegematerial und Schwachholz mit hoher thermischer Effizienz und zugleich kostensparend genutzt. Damit sollen jährlich rund 3.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids eingespart werden. Insgesamt werden an die 1,9 Millionen Euro für die Wärmeversorgung auf Biomasse-Basis investiert. Außerdem wurde für 870.000 Euro ein Aufbereitungsplatz auf dem Gelände der Kreismülldeponie in Kirchberg errichtet.
Kraege: „Rheinland-Pfalz ist dabei, die
Biomasse als eine nachhaltige und zukunftssichere Energiequelle systematisch zu erschließen und durch Einsatz von holzartiger Biomasse die Kostenbelastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern genauso zu reduzieren wie die Klimabelastung. Simmern hat mit dem neuen Wärmeverbund einen überzeugenden Baustein vorgelegt.“
Da bei der Aufbereitung des Baum- und Strauchschnittes neben rund 40-60 Prozent Brennstoff auch rund 30 Prozent Kompost erzeugt werden, steht dieses Projekt für ein regionales Energie- und auch Stoffstrommanagement. Damit verbleibt die Wertschöpfung aus den regional vorhandenen Bioabfallströmen in der Region. Durch die Nutzung natürlicher Ressourcen werden Arbeitsplätze geschaffen.
Abfallbiomassen haben ein großes wirtschaftliches und energetisches Potenzial, so Kraege. Material aus der Biotop- und Landschaftspflege steht kostenlos zur Verfügung und kann nach entsprechender Aufbereitung in Biomassekesseln eingesetzt werden.
Biomasse liefert heute schon beachtliche Beiträge in Rheinland-Pfalz: Zusammen mit den biogenen Kraftstoffen, dem biogenen Anteil des Abfalls und dem Biogas ergab sich 2007 ein Gesamteinsatz an Biomasse von 11,8 Milliarden Kilowattstunden. Das entsprach knapp 78 Prozent es gesamten Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern im Land. (PD)