Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.05.2023 | 10:40 | Chemikaliengruppe 

PFAS-Chemikalien: Wichtig für Energiewende-Technologien?

Frankfurt/Main - Deutschlands Maschinenbauer fürchten bei einem umfassenden Verbot sogenannter PFAS-Chemikalien auch um wichtige Technologien für die Energiewende.

PFAS-Chemikalien
(c) Olivier - fotolia.com
Die Chemikalien seien unverzichtbar etwa für die Herstellung von Brennstoffzellen, Wärmepumpen oder Solaranlagen, teilte der Branchenverband VDMA mit. Ein umfassendes Verbot, wie es die EU plane, hätte in der Industrie verheerende Wirkung.

«Eine fundierte Risikobewertung der 10.000 Stoffe wurde nicht vorgenommen, hier soll einfach alles über den gleichen Kamm geschert werden», kritisierte Sarah Brückner, Leiterin VDMA Umwelt und Nachhaltigkeit. Zu der Chemikaliengruppe zählen geschätzt über 10.000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen oder Kosmetik verarbeitet sind. Sie werden aber auch in industriellen Prozessen und Komponenten eingesetzt, etwa in Dichtungen, Ventilen oder Schläuchen. Weil sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeits-Chemikalien genannt.

In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot der Chemikaliengruppe diskutiert. Deutschland und andere Länder hatten vorgeschlagen, die Herstellung, Verwendung und das Inverkehrbringen von PFAS fast komplett zu verbieten. Der Vorschlag sieht je nach Anwendung Übergangsfristen vor. Für einige wenige Bereiche gäbe es unbegrenzte Ausnahmen. Wegen der enormen Vielfalt an Verbindungen ist ein Großteil der Stoffe bislang noch nicht untersucht. Es geht also um eine Art Vorsichtsmaßnahme.

Der Maschinenbauverband forderte eine differenzierte Regulierung der Stoffe, die auf einer wissenschaftlichen Basis beruht. Ausnahmen vom Verbot sollte es für PFAS-Produkte geben, die nicht mit der Umwelt in Berührung kommen, zum Beispiel, weil sie im Inneren einer Maschine verbaut seien. Auch PFAS-Chemiekalien, die nach der Definition der Industriestaatenorganisation OECD als «polymers of low concern» (wenig besorgniserregende Polymere) gelten, sollten ausgenommen werden.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Eon bestätigt nach solidem ersten Quartal seine Jahresziele

 Kretschmann und Kretschmer für ober- statt unterirdische Stromtrassen

 Genossenschaften nehmen Energiewende in eigene Hand

 Verband fordert schnelleren Photovoltaik-Ausbau

 Zahl der Windrad-Genehmigungen in MV im Jahr 2023 gestiegen

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig