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29.07.2022 | 07:32 | Waldökosystem 
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Bundesumweltministerin Lemke will Waldumbau stärken

Berlin - Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen.

Waldbau
Lemke: Wälder langfristig widerstandsfähiger machen. (c) proplanta
Die Grünen-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz und im Süden Brandenburgs: «Die Waldbrände sind gefährlich für uns Menschen, wenn sie Siedlungen bedrohen, die Luft verschmutzen und CO2 freisetzen.

Zugleich zerstören sie ganze Ökosysteme und ihre Funktionen: Die Waldbrände stören so die Speicherfunktion der Wälder für Wasser und Kohlenstoff massiv.» Es sei daher entscheidend, jetzt die Waldbrände zu bekämpfen und langfristig die Wälder widerstandsfähiger zu machen.

Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke. Langfristig wolle das Bundesumweltministerium naturnahe Waldökosysteme aufbauen, um sie robuster gegen die Folgen der Klimakrise zu machen.

«Gesunde Wälder gehören zu unseren natürlichen Lebensgrundlagen, sie sind Klimaschützer, sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, bieten Erholungsraum für uns Menschen und sind Hotspots biologischer Vielfalt», so Lemke.

Die Weiterentwicklung der Wälder zu «naturnahen klimaresilienten Ökosystemen» sei ein wichtiger Baustein des «Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz». Für die Umsetzung des Programms will die Bundesregierung laut früheren Angaben des Ministeriums in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte der «Rheinischen Post» (Donnerstag): «Waldumbau ist das Zauberwort, damit machen wir die Wälder widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Hitze. Wir müssen weg von Monokulturen aus Fichten oder Kiefern, hin zu Mischwäldern.»
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 30.07.2022 10:12 Uhrzustimmen(1) widersprechen(3)
Herr Forstmeister,
mir macht eher Angst, dass seit Jahren aus der Politik nicht NEUES kommt zu dem Problem!
Geld ist da, Saatgut = eher nicht.
Wachsen neue Bäume an? = eher nicht.
(wegen Trockenheit/Sonneneinstrahlung, nicht wegen Wildverbiss)
Brauchen wir Dachstühle? Eher nicht, bei beweglichen Solaranlagen auf den Dächern.
Holzmangel? Eher nicht.

"Die globale Nachfrage nach dem Baustoff Holz heizt in Deutschland den Export an. Im vergangenen Jahr hat Deutschland die Rekordmenge von 12,7 Millionen Kubikmetern Rohholz exportiert, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Im Vergleich zum Jahr 2019 ist dies eine mengenmäßige Steigerung um 42,6 Prozent. Mehr als die Hälfte davon ging in die Volksrepublik China, wo der Bauboom nach überwundener Corona-Krise noch einmal angezogen hat. Auch in den USA herrscht eine hohe Nachfrage, weil der traditionelle Nachschub aus Kanada nach Bränden und Trump-Strafzöllen stockt."
"Das Holz aus unseren Wäldern wird global verhökert, statt es regional zu nutzen", warnt die WWF-Waldexpertin Susanne Winter. "
https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/kampf-ums-deutsche-holz-426-prozent-mehr-rohholz-exportiert-173518/

Weniger ist manchmal mehr.
" 10.000 Dinge, sagt die Statistik, habe der Durchschnittseuropäer in seinem Besitz."
Aus und mehr
https://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/bwl-studentin-zaehlt-was-sie-besitzt-inventur-ihres-lebens-a-1136118.html
Forstmeister schrieb am 30.07.2022 07:47 Uhrzustimmen(13) widersprechen(2)
Können die beiden Berufspolitiker bitte der forstlichen Basis erläutern, wie Sie den Umbau zu klimaresilienten Wäldern durchführen wollen?

- Die Buche ist dafür nicht geeignet, da Sie eine atlantische Baumart ist
(feucht und kühler). Siehe Ausfälle in 2018+2019
- Esche fällt wegen Eschentriebsterben aus
- Ahorn ist durch Rußrindenkrankheit ebenfalls unsicher
- Hainbuche und Co. kein Alternative
- Fichte wird sich nur noch in den Hochlagen halten können
- Eiche ist klimatisch dazu in der Lage, aber inzwischen zusätzlich durch
Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner bedroht.
Pflanzenschutz ist nicht mehr gewünscht. Also Eichen pflanzen und
dann auffressen lassen?

Ausländer sind ebenfalls unerwünscht, obgleich die Aussage, wir werden ein Mittelmeerklima bekommen auch impliziert, dass die dortige Vegetation und Fauna dann bei uns gedeihen wird und unsere +/- mehr existieren kann.

Würden sich die Politiker einmal an die forstliche und auch landwirtschaftliche Basis begeben, dann würde machem vielleicht dämmern, dass ihre Aussagen frei nach Pipi Langstrumpf .."ich mach mir meine Welt, wie sie mir gefällt" getroffen werden, aber keinen Bezug zur Realität haben.

Dass wir aber um einen weiteren Anbau von Fremdländern nicht herumkommen, ist ideologisch unerwünscht.

Zudem, wissen die beiden, dass der Umbau eine hohe zweistellige Milliardensumme erfordert?

Zudem: Woher soll das Holz kommen? wenn wir mehr Laubholz anbauen, fehlen uns die benötigten Mengen an Nadelholz. Kein Dachstuhl wird auch in Zukunft aus Buche oder Eiche gebaut oder bezahlbar sein. Wie soll Holzbau dann möglich sein? Wir importieren schon heute über 50% der Holzmenge!

Auch an dieser Stelle wird nur die halbe Wahrheit gesagt. Nicht nur der Waldumbau, der Klimaschutz, das Tierwohl und alle anderen Weltverbesserungsideen bedeutet für alle, wenn es kommt, deutlich weniger Konsum, höhere Preise, weniger Urlaub, Reisen und individualer Verkehr, weniger neue Kleidung, weniger Fleisch und tierische Produkte. Gemüse im Winter nur was bei uns ohne Gewächshaus wächst, etc.

Kurz nicht zurück in die Zukunft, sondern mindestens ins Mittelalter.

Deshalb vor dem Reden das Gehirn einschalten und überlegen, wie die Wünsche umsetzbar und finazierbar sind.
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