Dies wiederum hat Einfluss auf die Effekte längerer Atomlaufzeiten. So wird bis 2020 ein Ökostrom-Anteil von 33,7 Prozent angenommen; die Regierung selbst prognostiziert 38,6 Prozent. Die Umweltschutzorganisation
Greenpeace kritisiert, dass auch anderen Berechnung zweifelhaft seien.
Völlig unerklärlich sei der geringe Zuwachs in den Jahren 2030 bis 2040, in denen die Zunahme der erneuerbaren Energien nur bei 2,8 Prozent liegen soll, sagte Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling am Montag in Hamburg. «Und dies obwohl die Kosten der erneuerbaren Energien in 2030 deutlich geringer als heute sein werden und die Wettbewerbsfähigkeit nach Meinung aller Experten ohne Förderung gegeben sein wird», so Böhling.
Zudem hätten die Gutachter in den Laufzeitverlängerungs-Szenarien von 12 und 20 Jahren mit weitaus höheren Effizienzvorgaben und Klimaschutzmaßnahmen gerechnet als bei einem Szenario ohne längere Laufzeiten. Damit seien die positiven Ergebnisse hinsichtlich des CO2-Ausstoßes und der
Strompreise zugunsten der Szenarien mit Laufzeitverlängerungen vorbestimmt gewesen.
«Der Vorwurf von Täuschung und Manipulation bei der Berechnung der Energieszenarien bestätigt sich nach der Auswertung des Endberichtes.» Die Energieszenarien seien in verschiedener Hinsicht geschönt worden, um Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken zu rechtfertigen, warf Böhling der Regierung vor. (dpa)