Der Kampf gegen die Plastiktütenflut in der EUAuf jeden EU-Bürger kommen pro Jahr im Schnitt 200 Plastiktüten. Die
EU-Kommission empfiehlt daher eine Abgabepflicht auf Plastiktüten, auch eine Umweltsteuer wurde ins Spiel gebracht.
Lange Zeit wurde über ein Verbot von Plastiktüten diskutiert, aber es ist aus rechtlichen Gründen vom Tisch. Umweltexperten der EU schlagen vor, ein europaweites Ziel zur Reduzierung von Plastiktüten festzulegen - ähnlich wie beim Treibhausgasausstoß.
Ein Vorschlag ist, dass 2020 jeder EU-Bürger im Schnitt jährlich nur noch rund 40 Plastiktüten verbraucht. In Deutschland gibt es seit den 1970er Jahren Plastikbeutel gerade in Supermärkten nur noch für einen Tütengroschen - heute meist 10 Cent. Das
Umweltbundesamt (UBA) fordert, analog zu den Kommissionsempfehlungen eine Bezahlpflicht auch in Kaufhäusern oder Bekleidungsgeschäften einzuführen.
Die Grünen pochen auf eine Abgabe von 22 Cent je Plastiktüte in Deutschland.
Den niedrigsten Tütenverbrauch in Europa hat Irland: Durch eine Abgabe von 44 Cent je Tüte sei der Tütenverbrauch pro Bürger und Jahr von 328 auf 18 zurückgegangen, schreibt das UBA in einer Studie.
Das Problem: In anderen EU-Ländern werden Tüten generell umsonst abgegeben. Für Bulgarien kommt eine Studie von 2011 auf 421 Tüten pro Bürger im Jahr. Ein wichtiges Element im Kampf gegen die Plastikflut ist eine Mehrfachbenutzung und besonders ein hochwertiges Kreislaufwirtschaftssystem wie in Deutschland, damit Plastik stärker wiederverwertet wird. Im afrikanischen Ruanda, wo es solche System nicht gibt und der Plastikmüll überhandnahm, wurden Tüten verboten.