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06.07.2010 | 01:38 | Ausbildung  

AbL fordert zukunftsfähige Agrarausbildung in Echem

Bienenbüttel - Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen aufgefordert, endlich ein solides und zukunftsweisendes Konzept der überbetrieblichen Ausbildung im Bereich der Tierhaltung vorzulegen.

Agrarausbildung
Angesichts der zunehmenden Spezialisierung der Höfe und der gleichzeitig wachsenden Anforderungen an eine flexible Wahrnehmung neuer Marktchancen in neuen Produktionsbereichen sei es unerlässlich, allen Auszubildenden, Arbeitnehmern und Betriebsleitern auch weiterhin eine fundierte Vermittlung von Kenntnissen im Bereich der Tierhaltung anzubieten - gerade auch jenen Auszubildenden, auf deren Lehrbetrieben diese Produktionssparten fehlten. Diese Aus- und Fortbildung in den Ausbildungsstätten Wehnen (Oldenburg) und Echem (Lüneburg) sei aber angesichts der Schließung von Wehnen und der Konzeptlosigkeit der Landwirtschaftskammer hinsichtlich der Zukunft von Echem unmittelbar bedroht.     

“Der Landwirtschaftskammer sind vom Staat die wichtigen Aufgaben der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung übertragen worden,“ so AbL-Landesvorsitzender Martin Schulz, „dieser Schwerpunkt scheint aber unter dem Einfluss von unausgewogenem Spardiktat, Rationalisierungsplänen und agrarindustrieller Ausrichtung der Kammer unter die Räder zu geraten!“  Die Beschäftigten der Lehr- und Versuchsanstalt (LVA) Echem, die seit vielen Jahrzehnten eine gute und praxisnahe Kenntnisvermittlung und zudem eine beispielhafte Öffentlichkeitsarbeit für Tausende von Schulkindern und Verbrauchern gewährleistet hätten, lasse man seit nunmehr drei Jahren im Ungewissen über die Zukunft. Die von der Kammer angestrebte Übertragung der Aufgaben an überregionale Billiganbieter wie die Firma „Deula Nienburg“ werde absehbar zu Lasten des Praxisbezugs und der Qualität gehen - das zeigten auch entsprechende Projekte in Süddeutschland.

Offenbar, so Martin Schulz, habe die vom „Landvolk“ (Landesbauernverband) dominierte Kammerspitze die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. Das zeige sich nicht nur daran, dass man die erfolgreiche Vermarktung von hochwertigster Vorzugsmilch gestoppt und das Milchlabor geschlossen habe - sondern auch an daran, dass für die Ausbildung im Bereich der Schweinehaltung eine Agrarfabrik mit 2.500 Mast- und 250 Sauenplätzen geplant sei: Ganz abgesehen von der Emissions-Belastung der Anwohner wolle man die Auszubildenden damit auf eine Agrarindustrie polen, die sich in weiten Bereichen bereits durch Überschuss- und Preisdruck, Ausscheiden mittelständischer Schweinehalter sowie durch schwindende gesellschaftliche Akzeptanz hinsichtlich der Haltungsbedingungen der Tiere kennzeichnen lasse. Bildungsstätten wie Echem, so „Neuland“-Bauer Schulz, sollten sich an Zukunftsmärkten mit Premiumprodukten aus artgerechter Haltung ausrichten, die viele bäuerliche Arbeitsplätze sichern könnten. Auch für die noch konventionell wirtschaftenden Schweinehalter sei es wichtig, am Beispiel von Ställen mit Stroh und Auslauf die nicht eingeengten oder unterdrückten Verhaltensweisen von Schweinen kennen zu lernen.

„Es wird Zeit“, so AbL-Vorsitzender Schulz, „dass die Landwirtschaftskammer ihren überbetrieblichen Bildungsauftrag für eine breitgefächerte Aus- und Fortbildung endlich ernst nimmt!“ (AbL)
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