Wärmepumpen-Systeme entziehen der Luft, dem Wasser oder der Erde ihre gespeicherte Wärme und bringen sie mittels Kompressoren auf ein höheres Temperaturniveau. Das Funktionsprinzip ist mit dem eines Kühlschranks vergleichbar, der den Lebensmitteln Wärme entzieht und an die Raumluft abgibt. Auf diese Weise lässt sich
mit Wärmepumpen ökologisch heizen.
Für die volle Heizleistung können Wärmepumpen rund 75 % Energie gegenüber herkömmlichen Heizsystemen einsparen. Sie eignen sich besonders für moderne Fußboden- und Wandheizungen sowie für Niedrigtemperaturheizkörper. Man unterscheidet je nach Wärmequelle verschiedene Typen von Wärmepumpen.
Erdwärmepumpen, auch Sole-Wasser-Wärmepumpen genannt, nutzen über Flächenkollektoren oder Erdsonden die in der Erde gespeicherte Wärme. Ein weiteres erdgekoppeltes System, die Wasser-Wasser-Wärmepumpe, bezieht die Energie aus der Grundwasserwärme.
Luft-Luft-Wärmepumpen lassen die Abwärme der Raumluft nicht ungenützt entweichen, und Luft-Wasser-Wärmepumpen bedienen sich bei der Außenluft. Hinzu kommen noch Warmwasserwärmepumpen, von denen letztes Jahr rund 12.100 Exemplare verkauft wurden und die gerne in Kombination mit einer
Photovoltaikanlage eingesetzt werden.
Der Trend geht derzeit zur Luftwärmepumpe, die ihren Marktanteil mittlerweile auf 64,8 % ausbauen konnte und den Anteil der erdgekoppelten Systeme auf 35,2 % zurückdrängte. Hieran dürften die zum Teil aufwändigen Genehmigungsverfahren für Bohrungen und relativ hohen Erschließungskosten schuld sein. Auch die örtlichen Gegebenheiten setzten dem Einsatz von Wärmepumpen Grenzen. So brauchen Wasser-Wasser-Wärmepumpen einen genügend hohen Grundwasserspiegel, und Flächenkollektoren von Sole-Wasser-Wärmepumpen sind auf einem kleinen Grundstück nicht umsetzbar. Auch in Regionen, die häufig Temperaturen unter -15 °C aufweisen, arbeiten Wärmepumpen nicht mehr effizient, da dann der Stromverbrauch zu hoch ist.
Doch ansonsten weisen Wärmepumpen-Systeme etliche Vorteile auf. Durch die effiziente Energienutzung arbeiten sie nicht nur umweltschonend, sondern entlasten langfristig durch niedrige Heizkosten den Geldbeutel. Auch die Gebühren für den Schornsteinfeger kann man sich ebenso sparen wie die Wartungskosten, da die Systeme (fast) wartungsfrei sind. Zudem schaffen sie Unabhängigkeit vom Öl- und Gasmarkt.
Die Kosten für die Installation können zum Teil durch interessante Förderprogramme der Kfw, des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie von örtlichen Versorgern aufgefangen werden. Auch die lange Lebensdauer der Wärmepumpen-Systeme sowie die Wertsteigerung der Immobilie relativieren die Anschaffungskosten. (Pp)