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„Mit dem von EU-Kommissarin Viviane Reding initiierten Maßnahmenpaket kommen wir einen entscheidenden Schritt voran, um Frauen gleichberechtigt Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu gewähren und die Leistungen der Frauen entsprechend ihrem Wert zu entgelten“, lobt die dlv-Präsidentin Brigitte Scherb die gestern angenommene Fünfjahresstrategie der Europäischen Kommission für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern.
Die nachweislich geringeren Verdienstchancen in einzelnen Berufen und Branchen, die vorwiegend von Frauen besetzt werden, müssen aufgeklärt und die Leistung der Frauen entsprechend ihrem Wert entlohnt werden, fordert Scherb. Der dlv setze sich seit Langem etwa für eine bessere gesellschaftliche Wertschätzung der professionellen Hauswirtschaft und der Pflegeberufe ein. Die dlv-Präsidentin ist sich sicher, dass auf Grund des demografischen Wandels zukünftig mehr personale Dienstleistungen von den hauswirtschaftlichen Berufen nachgefragt werden. Diese Dienstleistungen müssten auch ihren Preis haben, so Scherb.
Besonderen Handlungsbedarf sieht der Deutsche LandFrauenverband für die Frauen im Ländlichen Raum. Infrastrukturschwäche, die Finanznöte der ländlichen Gemeinden, die sich auf zentrale öffentliche Leistungen wie Nahverkehr, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Sozial- und Kultureinrichtungen auswirken, beeinflussen zunehmend die Beschäftigungschancen und Lebensverhältnisse von Frauen und ihren Familien im Ländlichen Raum.
Noch fehlen verlässliche Untersuchungen zur Chancengleichheit von Frauen in ländlichen Räumen. Der dlv bereitet deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für den 8. Dezember 2010 eine Fachkonferenz vor, die der Frage nachgeht, warum der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in ländlichen Räumen noch größer ist als in städtischen Regionen. „Wir erhoffen uns damit Anregungen und Kenntnisse zu erlangen, die es ermöglichen, auf nationaler Ebene Strategien zu entwickeln, die langfristig gleichwertige Lebens- und Erwerbsbedingungen für Frauen im Ländlichen Raum schaffen“, betont Brigitte Scherb. (dlv)