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04.07.2011 | 10:05 | Imkerei 

Imker in Rheinland-Pfalz verzeichnen Jahrhunderternte

Koblenz - Beim Empfang zum bundesweiten Tag der Imkerei auf der Bundesgartenschau in Koblenz lobte Umweltministerin Ulrike Höfken das Engagement der rund 4.400 Imkerinnen und Imker in Rheinland-Pfalz.

Honigbienen
Beim Empfang zum bundesweiten Tag der Imkerei auf der Bundesgartenschau in Koblenz lobte Umweltministerin Ulrike Höfken das Engagement der rund 4400 Imkerinnen und Imker in Rheinland-Pfalz, die zwischen 40.000 und 50.000 Bienenvölker halten: „Mit der Bienenzucht leisten Sie wertvolle Beiträge für den Obstbau und den Erhalt der Biodiversität.“ Deswegen sei auch der Schutz der Bienen, zum Beispiel vor Pestiziden sowie der Erhalt ihrer Nahrungsangebote von so großer Bedeutung. Zu dem Empfang am Samstag, 2. Juli 2011, hatten der Imkerverband Rheinland e. V. sowie das Fachzentrum Bienen und Imkerei des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel geladen. Anlässlich des Tags der Imkerei präsentierten sie ihren Buga-Themengarten „Vielfalt vernetzt - Bienenfleiß“.

Grund zur Freude haben die rheinland-pfälzischen Imker in dieser Saison, zumal ein zeitiges Frühjahr und eine lang andauernde Schönwetterperiode im April und Mai ihnen eine Jahrhundertfrühjahrsernte bescherten. Etwa ein Viertel der rheinland-pfälzischen Imker gaben in einer Umfrage an, dass die erste Ernte dieses Jahres besser ausgefallen sei als im langjährigen Mittel und 40 Prozent gaben an, dass die Ernte sogar deutlich besser ausgefallen sei. Im Schnitt konnten die Imker bereits mehr als 30 Kilogramm Honig je Volk in Gläser abfüllen. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung des Fachzentrums für Bienen und Imkerei des DLR Westerwald-Osteifel in Mayen.

Imker ernten in der Regel zweimal im Jahr ihre Völker ab, in manchen Regionen von Rheinland-Pfalz auch öfter. Wie die zweite Ernte ausfallen wird, werden die nächsten beiden Wochen zeigen. Das Nektarangebot versiegt meist in der zweiten Juliwoche. Danach sammeln die Bienen nur noch Pollen als eiweißreiche Nahrung für die Aufzucht der Bienenbrut und ihre Vorbereitung auf den Winter.

Umweltministerin Höfken hob in ihrer Rede auf dem Buga-Empfang die Bedeutung der Imkerei für den Erhalt der Biodiversität hervor: „Bienen übernehmen wichtige Bestäubungsfunktionen und damit eine wertvolle Aufgabe im ökologischen Gesamtgefüge.“ Diese Leistung trage in hohem Maße zur Sicherung und Erhöhung der Erträge der Kulturpflanzen bei. So seien 80 Prozent der fremd bestäubten Blütenpflanzen auf Bienen angewiesen. Obst gebe es nur dank der eifrigen Nektar- und Pollensammlerinnen. „Rund zwei Milliarden Honigbienen sorgen in unserem Land für einen volkswirtschaftlichen Nutzen von ca. 60 Millionen Euro“, sagte Höfken.

Sie wies auch auf die Verantwortung der Landwirtschaft gegenüber den Bienen hin. Aufgrund einseitiger Fruchtfolgen und großflächig intensiver Landwirtschaft etwa beim Maisanbau litten die Bienen vor allem in den Sommermonaten an Nahrungsmangel. Die Umweltministerin, innerhalb der Landesregierung auch zuständig für die Landwirtschaft, rief die Landwirte dazu auf, ihre Strukturvielfalt zu erhöhen, um die Versorgung der Bienen zu verbessern. Die Landesregierung leiste mit ihren Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen einen Beitrag dazu. Mit dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, späteren Nutzungsterminen und reduziertem Einsatz von Düngemitteln könnten Landwirte zudem zum Erhalt der Biodiversität beitragen.

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz fördert die Imkerinnen und Imker jährlich mit 204.000 Euro, die jeweils zur Hälfte von der EU und vom Land stammen. Die vom Land konzipierte Wanderausstellung „Honigland Rheinland-Pfalz“ tourt derzeit erfolgreich durch die Regionen. (PD)
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