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13.05.2011 | 12:12 | Bienen und Mais 

Wlodkowski: Bienenschutz bleibt Schwerpunkt der Maisbauern

Wien - "Der Bienenschutz ist und bleibt für unsere Maisbauern enorm wichtig."

Bienenschutz
"Dass im heurigen April, in der Zeit des Maisanbaus, deutlich weniger Verdachtsfälle von Bienenschäden gemeldet worden sind und dass die Verwendung von Beizmittel um die Hälfte zurückgegangen ist, zeigt, dass die Informationskampagne der Landwirtschaftskammern gegriffen hat. Die Maisbauern verbesserten die Bienenschutz-Maßnahmen beim Anbau bei gleichzeitig ausreichender Schädlingsbekämpfung. Wenn nun Imker wegen weniger als 30 Verdachtsfällen auf 300.000 Hektar Maisfläche ein allgemeines Beizverbot fordern, betreiben sie eine wissenschaftlich nicht haltbare Pauschalierung und negieren gleichzeitig die Sensibilität der Bienengesundheit und die Vielzahl unterschiedlichster Einflussfaktoren auf die Bienensterblichkeit", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich und ergänzte: "Die Bauern, die vielfach selbst Imker sind, haben das größte Interesse an gesunden Bienen und deshalb wenden sie auch die von der Landwirtschaftskammer vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen an. Wenn es jedoch noch einzelne Landwirte gibt, die Beizmittel bzw. gebeiztes Saatgut so verwenden, dass es Schaden anrichten kann, so ist das unverzüglich abzustellen."


Melissa 2011

2011 wurde die AGES mit dem Forschungsprojekt MELISSA "Untersuchungen zum Auftreten von Bienenverlusten in Mais- und Rapsanbaugebieten Österreichs und möglicher Zusammenhänge mit Bienenkrankheiten und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln" erneut beauftragt. Der Endbericht dazu wird erst im Jänner 2012 vorliegen. Jedenfalls zeigten die bisherigen Ergebnisse des Projekts, dass die angewendeten Maßnahmen geeignet sind, das Risiko für die Bienen zu reduzieren bzw. auszuschalten.


Symbiose Landwirtschaft & Bienen

"Die Bauern benötigen die Bestäubungsarbeit der Bienen nicht nur für ihre blühenden Ackerkulturen, wie Raps oder Sonnenblumen, sondern auch im Obst- und Gemüsebau. Aus diesem Grund bilden Landwirtschaft und Bienen eine Symbiose, die kein vernünftiger Landwirt bewusst zerstören würde", so Wlodkowski weiter.


Strenge Regeln

Aufbauend auf den Erkenntnissen des Jahres 2010 und der Jahre davor wurde die Strategie zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers 2011 von den Gesetzgebern noch einmal nachgebessert: So durfte 2011 nach einer nicht vom Maiswurzelbohrer gefährdeten Vorfrucht (de facto sind das alle Kulturpflanzen außer Mais) kein Neonicotinoid gebeizter Mais mehr angebaut werden. Auch wurden die Vorschriften für den Anbau selber weiter verschärft, um zu vermeiden, dass es bei der Aussaat von mit Insektizid gebeiztem Saatgut zu einer Schädigung von Bienen kommt.


Aktive Landwirte

"So richtig und notwendig es ist, die Bienen aktiv zu schützen, so richtig und notwendig ist es für die Landwirte auch, ihre Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Denn ohne Pflanzenschutz ist die Ernährung der Bevölkerung gefährdet, wie ein kurzer Blick in die Vergangenheit beweist. Die Landwirtschaftskammern haben daher über landwirtschaftliche Fachmedien und in der Beratung alle einzuhaltenden Auflagen zur sicheren Aussaat von gebeiztem Maissaatgut transportiert und gleichzeitig die Fruchtfolge als eine überaus geeignete Maßnahme zur nachhaltigen Bekämpfung des Maiswurzelbohrers propagiert. Denn die Gesundheit von Bienen und Pflanzen ist und bleibt den Bauern ein wichtiges Anliegen", stellte Wlodkowski abschließend fest. (lk-ö) 
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