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25.10.2010 | 15:38 | Imkerei 

Süddeutsche Berufs- und Erwerbsimkertage in Donaueschingen

Donaueschingen  - „Die Imkerei ist seit jeher eng mit der Landwirtschaft verwoben. Imker und Landwirte blicken auf eine lange und gemeinsame Tradition zurück.“

Imkerei

Dies sagte der Ministerialdirektor im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Dr. Albrecht Rittmann, am Sonntag (24. Oktober 2010) anlässlich der 40. Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis). 
 
„Imker und Bauern arbeiten beide in der Natur und mit der Natur. Und beide profitieren voneinander“, erklärte der Ministerialdirektor. So trage auf der einen Seite die Bestäubungsleistung der Bienen in hohem Maße zur Sicherung und Erhöhung der Erträge der Landwirtschaft bei, auf der anderen Seite stelle die Landwirtschaft den Bienen eine gute, vielfältige Nahrungsgrundlage zur Verfügung. Es sei deshalb unumgänglich, den Dialog und den Schulterschluss zur Bewältigung der gemeinsamen Aufgaben zu suchen. 
 
Imker und Bauern seien vor dem Hintergrund von Rationalisierungen und Betriebsvergrößerungen in der Landwirtschaft gleichermaßen aufgefordert, stets den konstruktiven Dialog anzustreben und gemeinsam tragfähige Lösungen im Sinne einer gewinnbringenden Zusammenarbeit zu suchen. Hauptspannungsfelder zwischen beiden Gruppen seien der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau, Obst- und Gemüseanbau sowie der verstärkte Anbau von Mais zur Biogaserzeugung. 


Land macht sich für Bienenschutz stark

„Die Erfahrung zeigt, dass Bienenschäden häufig nicht auf isoliert zu betrachtende Einzelprobleme, sondern auf ein ganzes Bündel negativer Einflussfaktoren zurückzuführen sind“, betonte Rittmann. Es sei deshalb geboten, bei der Lösung der Probleme einen integrativen Ansatz zu verfolgen. „Die Debatte ausschließlich auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu beschränken, wird uns nicht entscheidend weiterbringen“, so Rittmann weiter. Ein wichtiger Ansatz sei es zum Beispiel, die Futtergrundlagen der Bienen zu verbessern. „Mehr als 3.000 Hektar blühende Ackerflächen sind im Land neu entstanden und bieten den Bienen ein zusätzliches und reichhaltiges Nahrungsangebot“, sagte der Ministerialdirektor. Die Flächen seien im Rahmen eines Agrar-Umweltprogramms des Landes von den Bäuerinnen und Bauern angelegt worden. Weiter prüfe man derzeit, ob mehrjährige, wildartenreiche Saatgutmischungen, die den Bienen eine sehr gute Futtergrundlage bieten würden, als Ersatz für Mais in der Biogasgewinnung herangezogen werden könnten. 
 
Auch werde Baden-Württemberg seinen bewährten Weg bei der Beratung sowie der Fort- und Weiterbildung von Berufs- und Hobbyimkern weiter fortsetzen. Darüber-hinaus werde man im Rahmen des EU-Imkereiprogramms die Bekämpfung der Varroa-Milbe, Honiguntersuchungen sowie die Ausrüstung von Neu-Imkern weiter fördern. 

 
Hintergrundinformationen:

Die Imkerei hat in Baden-Württemberg traditionell eine große Bedeutung. Sie ist eingebunden in die Bemühungen der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft um die Erzeugung qualitativ hochwertiger und frischer heimischer Nahrungsmittel. Sie trägt außerdem zur Existenzsicherung der in ihrem Bereich tätigen Menschen bei und ist zur Gestaltung und Bewahrung der Kulturlandschaft Baden-Württembergs unentbehrlich:

  • 17.000 Hobby- und Erwerbsimker betreuen ca. 170.000 Bienenvölker
  • Jedes 5. Bienenvolk in Deutschland steht in Baden-Württemberg
  • Im Durchschnitt hält jeder Imker etwa 10 Bienenvölker
  • Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt derzeit etwa 1,3 kg Honig
  • Der in Baden-Württemberg verzehrte Honig stammt zu etwa 30 Prozent aus dem Land
  • 95 Prozent werden direkt an den Verbraucher vermarktet
  • Auf ein Bienenvolk entfallen durchschnittlich 21 Hektar (210.000 m 2 ) Landesfläche oder 8,6 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. (PD)
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