Bereits zum dritten Mal führte der Verband deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde eine Internetumfrage zur Erfassung der jährlichen Honigernte in der Schweiz durch. Gegen 700 Imkerinnen und Imker aus allen Kantonen beteiligten sich dieses Jahr an der Umfrage. Viele halten
Bienen an mehr als einem Standort. Auf diese Weise konnten beinahe 1.000 Messwerte erfasst werden. Die jüngsten Teilnehmer an der
Umfrage sind unter 20 Jahre alt, die ältesten über 80. Der am tiefsten gelegene Standort liegt auf 195 Meter über Meer, der höchstgelegene auf 1.800 Meter. Erfreulich hoch ist auch der Anteil der Imkerinnen an der Umfrage. Mit dieser großen Anzahl an Daten, verteilt auf alle Landesteile, auf verschiedene Alterskategorien der Imkerinnen und Imker und auf Standorte unterschiedlicher Höhenlage, dürfen die Daten als repräsentativ für die gesamte Schweiz bezeichnet werden.
Das Wetter war während der für den Honigertrag wichtigen Frühlingsmonate März, April und Mai miserabel: kalt und nass. Die Bienen konnten nicht ausfliegen, um Pollen und Nektar einzutragen. Viele Imker/-innen verzichteten auf das Schleudern des Frühlingshonigs, überließen den Honig ihren Bienen. Mit durchschnittlich 6,4 kg fiel die Ernte deshalb auch massiv tiefer aus als in den beiden Vorjahren. Auf den Gesichtern der Imker/-innen bildeten sich Sorgenfalten, Versorgungsengpässe für einheimischen Bienenhonig begannen sich abzuzeichnen.
Dann kamen die Sommermonate Juni und Juli mit deutlich besserem Wetter. Und die Bienen wurden ihrem sprichwörtlichen Fleiß mehr als gerecht. Sie trugen mit durchschnittlich 14,5 kg eine Sommerernte ein, welche praktisch in der ganzen Schweiz zwei bis dreimal höher lag als in den beiden Vorjahren. Dank der Spitzenleistung ihrer Bienen werden die Schweizer Imker/-innen ihrer Kundschaft wiederum genügend qualitativ hochstehenden Schweizer Bienenhonig - gekennzeichnet mit dem Goldsiegel - anbieten können. (vdrb)