«Man muss bei der Bienengesundheit am Ball bleiben», sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt, Falko Breuer, am Sonntag in einem dpa-Gespräch.
Dabei geht es unter anderem um die Eindämmung der Varroa-Milbe. Wenn eine mögliche Behandlung der
Bienenvölker mit einer organischen Säure wie zum Beispiel Ameisensäure im Spätsommer nicht ausreichend geholfen habe, müsse nun eine Winterbehandlung geprüft werden.
Im Schnitt überlebt jedes zehnte Bienenvolk den Winter nicht. In dem für Bienen besonders schlimmen Winter 2002/2003 seien teils 30 Prozent der Völker gestorben, sagte Breuer. Normal sei aber, dass die Zahl der Bienen pro Volk von oft mehr als 50.000 im Sommer auf rund 10.000 Tiere im Winter sinke.
Für den 20. November plant der Verband den 6. Tag der Bienengesundheit in Quedlinburg. «Imker aus der Region können dort ihr Wissen auffrischen», sagte Breuer. Referenten - unter anderem vom Institut für Bienenkunde in Niedersachsen - klären über Krankheiten und Schutzmaßnahmen auf. Am kommenden Samstag (5.11.) bereits findet der 8. Mitteldeutsche Imkertag der Verbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Stadtroda in Thüringen statt.
Der Imkerverband zählt in Sachsen-Anhalt rund 1.400 Mitglieder. Seit dem Tiefpunkt 2008 mit rund 1.200 Mitgliedern gehe es wieder aufwärts, sagte Breuer. Zunehmend würden sich auch jüngere Leute für das «süße, gelegentlich auch stachelige Hobby» begeistern. Die Frauenquote unter den Imkern - bundesweit nur rund sieben Prozent - steige zudem langsam an.
Der Verband schätzt, dass es im Land mehr als 10.000 Bienenvölker gibt. Der durchschnittliche Ertrag lag im abgelaufenen Bienenjahr, das bis Ende August reicht, bei rund 40 Kilogramm Honig pro Volk. Das sind rund ein Drittel mehr als im bereits guten Vorjahr und rund das doppelte des Ertrages von 2009. Witterungsbedingt sei es in diesem Jahr zudem gelungen, sehr sortenreinen Honig zu ernten, sagte Breuer. (dpa/sa)