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20.01.2011 | 11:21 | Biolandbau 

Systemwechsel einleiten: BÖLW fordert eine Politik für mehr Öko- Landbau

Berlin - „Die Ökologische Lebensmittelwirtschaft gibt die weit reichendsten Antworten auf die aktuell gestellten Fragen nach der Nahrungsmittelqualität und einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Biolandbau
Dennoch lässt die Politik den Ökologischen Landbau nicht nur links liegen, sie arbeitet sogar gegen ihn“, so Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), anlässlich der Internationalen Grünen Woche. „Sie hat das Bundesprogramm Ökologischer Landbau als explizites Instrument für die Unterstützung des Öko-Landbaus aufgegeben. In Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg streichen die schwarz-gelben Landesregierungen die Förderung für Neuumsteller. Und in der Debatte um die Neuausrichtung der Agrarpolitik lässt Ministerin Aigner nicht erkennen, mit welcher Form von Landwirtschaft die Zukunftsherausforderungen eigentlich bewältigt werden sollen. Offenbar steht die Bundesregierung nur für ein „Weiter so“, erläutert Löwenstein.

„Dabei erfordern Klimawandel, Stickstoffüberschüsse und der Verlust der Biodiversität dringend eine Ökologisierung der Landwirtschaft“, stellt Jürgen Heß, Professor für Ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel, fest. „Anstatt die Lösungspotenziale des Ökologischen Landbaus zu nutzen, öffnet die Bundesregierung den mit 8 Mio. € ohnehin knapp ausgestatten Topf für die Öko-Forschung und setzt mit 400 Mio. € jährlich für die Gentechnik-orientierte Bioökonomieforschung einseitig auf genau die Landwirtschaft, die neue Probleme schafft anstatt sie zu lösen“, so Heß.

„Die Politik ignoriert nicht nur die gesellschaftliche, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung: Während der Bio-Markt stetig wächst, haben wir in Deutschland zu wenig Bio-Landwirte und überlassen dem Ausland zunehmend Marktanteile“, so Volker Krause, Inhaber des ökologischen Naturkost-Unternehmens Bohlsener Mühle. „Damit werden auch die Chancen vergeben, die sich aus der Achse Bio-Erzeuger - regionaler Verarbeiter ergeben. Dies ist oft der einzige Innovationsmotor im ländlichen Raum. Mehr noch: Die Ökologisierung der gesamten Wertschöpfungskette ist unverzichtbar bei der Suche nach Lösungen für die Umwelt- und Sozialprobleme“, betont Krause.

„Es geht um die Systemfrage: Wollen wir eine transparent in Kreisläufen arbeitende, ökologische Landwirtschaft und die Chancen des Marktes nutzen, so muss die Politik mehr Anreize für die Umstellung auf den Ökologischen Landbau schaffen“, fordert Löwenstein. Der europäische Vergleich zeige, dass in Deutschland - als einstigem Vorreiterland für den Ökologischen Landbau - inzwischen Nachholbedarf bestehe, schließt Löwenstein. (bölw)
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