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03.06.2013 | 09:02

Nachfrage nach Bio-Produkten wächst weiter

Bioprodukte
(c) proplanta
Preiskampf auf dem Biofeld - Öko-Anbauflächen stagnieren

Ökologischer Landbau in Deutschland rechnet sich nach Ansicht von Landwirten und Händlern nur noch auf riesigen Äckern. Bei zunehmendem Bedarf der Verbraucher an biologisch erzeugten Lebensmitteln machen billige Importe aus EU-Ländern und Übersee den heimischen Bauern das Leben schwer, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. So stagniert seit Jahren die Ausweitung der Bio-Anbauflächen im Nordosten.

Laut Agrarministerium lag der Bioanbau im Land seit 2008 jedes Jahr zwischen 120.000 und 123.000 Hektar oder einem Anteil von rund neun Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche.


Verband: Öko-Landbau geht in Sachsen nur schleppend voran

Vom Brot über Gemüse bis hin zum Joghurt - bei vielen sächsischen Verbrauchern landen immer mehr Bio-Lebensmittel auf dem Tisch. Auch wenn sie dafür tiefer in die Tasche greifen müssen. «Die Nachfrage ist groß», sagte Claudia Clemens vom Bundesverband ökologischer Landbau Gäa in Dresden in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Allerdings bemängelte der Verband, dass der Ökolandbau in Sachsen nur schleppend vorangehe.

«Sachsen liegt im bundesweiten Vergleich auf den hinteren Rängen, was die Fläche der ökologisch bewirtschafteten Äcker betrifft.» Laut Umweltministerium wurden 2011 insgesamt 3,9 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Freistaat ökologisch bewirtschaftet - bundesweit waren es 6,1 Prozent.


Schleswig-Holstein will beim Ökoanbau aufholen

Auch die Schleswig-Holsteiner finden immer mehr Geschmack an Bioprodukten. Die Nachfrage steigt seit Jahren. Bei der Fläche, auf der Ökolandbau betrieben wird, lag Schleswig-Holstein 2011 mit einem Anteil von 3,5 Prozent allerdings auf dem vorletzten Platz.

Das hat verschiedene Gründe, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Dazu zählen das Klima, die guten konventionellen Erträge, die politische Vernachlässigung der vergangenen Jahre und die Konkurrenz aus dem Ausland.

Dennoch will Kiels Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die ökologisch bewirtschaftete Fläche auf zunächst 7 Prozent verdoppeln. Politische Anreize dafür hat er gesetzt. Bei den Ökolandwirten kam dies gut an.


Ausbau des Ökolandbaus stockt - Defizite bei der Verarbeitung

Der Ausbau des Ökolandbaus in Thüringen kommt nur schleppend voran. Zehn Prozent der Agrarfläche soll nach dem Willen der Regierung bis 2020 ökologisch bewirtschaftet werden, doch noch nicht einmal die Hälfte davon ist geschafft. Dabei wächst die Nachfrage nach Biolebensmitteln bundesweit und gehört die Lebensmittelbranche in Thüringen zu den stärksten Wirtschaftszweigen.

Doch hierzulande gibt es zu wenig Betriebe wie Schlachthöfe und Molkereien, die speziell Biolebensmittel verarbeiten, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Auch wird über hohe Auflagen, eine starke Konkurrenz um Ackerflächen sowie einen Mangel an Verlässlichkeit in der Förderpolitik geklagt. (dpa)
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