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19.03.2023 | 14:16 | Biobetriebe 

Biobauern in Österreich: 1.450 kündigen wegen strengen Kontrollverträgen

Wien/Linz - In Österreich sind im vergangenen Jahr insgesamt 1.450 landwirtschaftliche Betriebe aus der ökologischen Bewirtschaftung ausgestiegen.

Biobauern in Österreich
(c) proplanta
Sie hätten ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt, berichtete am vergangenen Freitag (17.3.) der Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs (IG), dem Dachverband der österreichischen Bio-Kontrollstellen, Dr. Wolfgang Pirklhuber. Der Ausstieg sei in absoluten Zahlen mit 284 Betrieben in der Steiermark am höchsten gewesen, gefolgt von Salzburg mit 247 Betrieben und Niederösterreich mit 236 Betrieben, stellte ergänzend Maria Geitzenauer, die stellvertretende Sprecherin der IG, fest.

Dem Ausstieg standen laut den beiden Sprechern auch Neuzugänge im Jahr 2022 und zum Jahresanfang 2023 gegenüber. Diese hätten in der Summe etwa 850 Betriebe ausgemacht, womit ein absoluter Negativsaldo von 600 Betrieben zum Jahresbeginn 2023 vorliege. Dabei war der negative Saldo mit 182 Betriebe den IG-Sprechern zufolge in Salzburg am höchsten und mit fünf in Vorarlberg am niedrigsten.

Ein deutlicher Rückgang bei den Betriebszahlen sei in den Bundesländern Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten festzustellen, nur in Wien und Niederösterreich habe es ein schwach positives Ergebnis gegeben. Die Gesamtzahl aller landwirtschaftlichen Biobetriebe in Österreich belief sich zum Jahresende 2022 nach Angaben von Pirklhuber auf 26.161. Von diesen Betrieben seien 584 Bioimker ohne Fläche. Die Gesamtzahl der von der Kontrolle erfassten Betriebe sei damit um etwa 10 % höher als die geförderten Biobetriebe laut dem österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL, erläuterte der Sprecher.

Die Gründe für die Ausstiege seien noch genauer zu analysieren, aber umfassten mit Sicherheit nicht nur den natürlichen Abgang durch Pensionierungen und Hofaufgaben. Als mögliche Gründe nannte Pirklhuber erhöhte Auflagen im Weidemanagement, verschärfte Dokumentationspflichten für Kleinbetriebe und die zuletzt relativ geringeren Preisunterschiede zwischen Bio und konventionell. Angesichts der aktuellen Entwicklung brauche es auf jeden Fall neue Impulse für den Biosektor, um die Ziele des österreichischen Bio-Aktionsplans bis 2030 sicherzustellen.
AgE
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