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17.02.2011 | 11:55 | BioFach 2011 

Die Bio-Branche sieht sich oft in einer Vorreiterrolle

Nürnberg - Die Bio-Branche sieht sich oft in einer Vorreiterrolle.

Biofach 2011
(c) BioFach
Auf der derzeitigen Weltleitmesse für Öko-Produkte diskutieren Verbandsvertreter, Erzeuger und Händler über die Ernährung der Weltbevölkerung. Bio kann den Hunger stoppen, lautet die Überzeugung.

Mehr Bioanbau, um die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen - mit dieser Forderung hat am Mittwoch die weltweit größte Messe der Öko-Branche begonnen.

«Internationale, nationale und lokale Agrarpolitik muss sich ändern», forderte die Präsidentin des Bio-Dachverbandes IFOAM, Katherine DiMatteo, bei der Eröffnungsfeier der Biofach in Nürnberg. «Obwohl es keine einzelne Lösung gibt, kann der facettenreiche, ganzheitliche, agrar-ökologische Ansatz, für den die biologische Landwirtschaft steht, signifikant zu steigenden Einkommen und der Reduzierung von Armut beitragen.»

Reine Massenproduktion hingegen verschärfe die Probleme, weil sie die Artenvielfalt missachte, zu sehr auf Chemikalien und andere teure Hilfsmittel setze, Frauen als Erzeuger ignoriere und traditionelle Esskulturen nicht berücksichtige. DiMatteo forderte daher, in Alternativen zu investieren; denn Monokulturen, genetisch optimiertes Saatgut, Dämme für die Bewässerung ausgedehnter Gebiete und große Mengen Düngemittel zum Regenerieren aufgebrauchter Böden könnten nicht die Lösung sein.

Auch der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, argumentierte: «Es kann doch angesichts des immer bedrohlicher werdenden Klimawandels, der Zerstörung fruchtbarer Böden auf Millionen von Hektar und des dramatischen Schwundes der Biodiversität kein Zweifel daran bestehen, dass nur eine Landwirtschaft zukunftsfähig ist, die im Einklang mit der Natur arbeitet, die auf den Regelmechanismen der Ökosysteme aufbaut statt mit synthetischen Produkten und synthetischen Lebensformen gegen sie anzurennen.»

«Im Moment verbrauchen wir eigentlich schon, was eineinhalb Erden uns bieten könnten», betonte der Co-Vorsitzende des Weltagrarrats, Hans Harrer, bei einer Podiumsdiskussion. Das Problem sei nicht, dass es global gesehen nicht genug Lebensmittel gibt. «Wir haben unheimlich viele Menschen, die hungern, und unheimlich viele Menschen, die fettleibig sind.» Rein rechnerisch würden für jeden Menschen auf der Welt täglich 4.600 Kilokalorien produziert - selbst ein Schwerarbeiter kommt meist mit 3.000 Kilokalorien aus. Dennoch sterben laut IFOAM täglich etwa 25.000 Menschen an Unterernährung, die meisten davon Kinder. (dpa)
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